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Fast alle Österreicher halten Engagement für Umweltschutz in Unternehmen für wichtig

Konsumenten fordern umweltfreundlichere Produkte - größte Konsumentenstudie Europas zeigt: Österreicher mehr für "faire Produkte" als Deutsche

Wien - Für umweltfreundliche Produkte würden die österreichischen Konsumenten mehr Geld ausgeben, wenn sie von deren Umweltfreundlichkeit tatsächlich überzeugt wären. Mehr als vier Fünftel der österreichischen Konsumenten (87 Prozent) haben in einer Studie des Magazins Reader's Digest ihre Bereitschaft bekundet, für umweltfreundliche Produkte mehr zu bezahlen. 53 Prozent der österreichischen Konsumenten glauben jedoch der Werbung nicht, in der Hersteller auf die Umweltfreundlichkeit ihres Angebots hinweisen. 77
Prozent meinen, dass Umweltfreundlichkeit den meisten großen Unternehmen ziemlich egal ist.

Dies ist ein zentrales Ergebnis der aktuellen Studie "Reader?s Digest European Trusted Brands 2012". Zum zwölften Mal hat das Magazin in 15 europäischen Ländern repräsentativ ermittelt, welche Marken in den Augen der Konsumenten besonders vertrauenswürdig sind. Mehr als 27.000 Menschen, davon mehr als 600 in Österreich, haben an Europas größter Konsumentenstudie teilgenommen.

Markenklassiker genießen besonderes Vertrauen

Wenn sich Unternehmen als umweltfreundlich bezeichnen, wird dies am ehesten den Markenklassikern geglaubt. In den 33 von der Studie untersuchten Produktkategorien von A wie Automobile bis Z wie Zahnpasta / Mundpflege setzten sich erneut vor allem Markenklassiker an die Spitze der vertrauenswürdigsten Marken, darunter A1, Aspirin,
Canon, Frosch, Henkell, Miele, Milka, Nivea, Persil, Raiffeisenbank, Spitz, TUI und Uniqa. In der Kategorie Benzin erreichte Jet erstmals die Spitzenposition. C&A und Iglo wurden erstmals seit Jahren wieder zu den vertrauenswürdigsten Marken ihrer Kategorie gewählt.

Kein Blankoscheck für hohe Preise

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die österreichischen Konsumenten sind auch bei umweltfreundlichen Produkten sehr preissensibel. Zwei Drittel der Österreicher (66 Prozent) empfinden umweltfreundliche Marken als zu teuer, so die Studie. Die grundsätzliche Bereitschaft der Konsumenten, mit Blick auf die Ökologie tiefer in die Tasche zu greifen, ist daher für die Hersteller kein Freibrief für Preisaufschläge. Im Gegenteil: Die Konsumenten setzen es als selbstverständlich voraus, dass ein Produkt nicht nur qualitativ hochwertig ist, sondern auch umweltfreundlich ist und zugleich einen akzeptablen Preis ausweist.

Noch nie zuvor wurden in der seit 2001 jährlich durchgeführten Studie so viele Marken genannt wie dieses Mal. "Der Wettbewerb unter den Marken hat sich signifikant verschärft", sagt Werner Neunzig, Geschäftsführer von Reader's Digest Deutschland, Schweiz, Österreich.
Allein in Österreich nannten die Befragten 1.317 Marken über alle Produktkategorien hinweg. "Es ist eine herausragende Leistung von Unternehmen, wenn es Ihnen trotz des immer intensiver werdenden Wettbewerbs gelingt, das Vertrauen der Konsumenten in eine Marke zu erlangen und zu halten", so Neunzig: "Das Vertrauen bildet die Grundlage für die Beziehung zwischen Konsumenten und Unternehmen."

Die österreichischen Konsumenten reklamieren nicht nur ein hohes Umweltbewusstsein für sich, sondern sie sind auch eher dazu bereit als ihre europäischen Nachbarn, so genannte "faire" Produkte zu kaufen. Während beispielsweise in Deutschland 52 Prozent der
Konsumenten der Aussage zustimmen, dass sie beim Kauf "faire" Produkte bevorzugen, machen dies in Österreich stolze 74 Prozent. Die überwältigende Mehrheit der österreichischen Konsumenten (94 Prozent) hält es für wichtig, dass sich Unternehmen für mehr Umweltschutz einsetzen.

Große Unterschiede zeigten sich zwischen den Marken bei der erstmals untersuchten Frage, inwiefern ihr Engagement für die Umwelt Vertrauen beim Konsumenten schafft. Beispielsweise bescheinigte die Hälfte der Befragten der Marke Stainzer in der Kategorie Milchprodukte höchste Glaubwürdigkeit für ihre ökologische Ausrichtung. Viele andere
Milchmarken kamen dagegen nicht über einen Wert von 30 Prozent hinaus. Bei den Haushaltsgeräte-Herstellern wird AEG von 20 Prozent seiner Markenfans als besonders nachhaltig eingestuft, während Miele bereits 36 Prozent seiner Markenfans von der Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung überzeugt hat. Über alle Branchen hinweg trauen 45 Prozent der Konsumenten ihren Lieblingsmarken zu, dass sie sich glaubwürdig für die Umwelt einsetzen und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen.

"Obwohl sich viele Unternehmen für Umweltbelange einsetzen, sehen Konsumenten ihre Erwartungen noch lange nicht als erfüllt an", stellt Anett Groch fest, Anzeigendirektorin von Reader's Digest Deutschland und Österreich. "Darin zeigt sich nicht zuletzt eine
Informationslücke. Für Markenartikler liefert "European Trusted Brands" harte Fakten, um die Effizienz ihrer Kommunikation auf den Prüfstand zu stellen. Der Markt belohnt Unternehmen, die gezielt in Markenführung investieren und dabei sowohl an die unmittelbaren Konsumentenbedürfnisse denken als auch an ihre Rolle in der Gesellschaft."


Einen Überblick über die Ergebnisse in Europa gibt es auf www.rdtrustedbrands.com.

Quelle: Readers Digest


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /