© GOVECS- Elektrisch mobil- kein Problem!
© GOVECS- Elektrisch mobil- kein Problem!

Mythus Elektromobilität: Kann man Batteriefahrzeugen vertrauen?

Vorurteile und Fakten zum Thema

Strom geben statt Gas geben- wie soll das gehen? In Kürze fällt in Deutschland der Startschuss für die Schaufensterprojekte der deutschen Bundesregierung, in Österreich laufen die Flottenprojekte des Klima- und Energiefonds bereits einige Jahre. Sie sollen Elektromobilität erfahrbar machen und das Vertrauen der Bevölkerung in den E-Antrieb erhöhen. Dennoch: Viele Menschen stehen Elektrofahrzeugen noch skeptisch gegenüber. Der E-Antrieb gilt als weniger alltagstaugliche Alternative zum Verbrennungsmotor. Vollkommen zu Unrecht – GOVECS räumt gemeinsam mit oekonews mit den hartnäckigsten Vorurteilen auf.

Die Reichweite - und was wenn ich stehen bleibe?

Die geringe Reichweite und die fehlende flächendeckende Ladesäuleninfrastruktur gelten als Hauptargument für die geringe Alltagstauglichkeit der Stromer. Tatsache bleibt: Die Gefahr, mit dem E-Mobil zu stranden, ist gering. Seit Jahren bietet beispielsweise Eurosolar ein Verzeichnis von Personen/Orten an, wo man anstecken kann, in den Modellregionen, in Tourismusregionen und an anderen Orten gibt es außerdem bereits Ladesäulen. In Deutschland gibt es bereits mehr Ladesäulen als vermutet. Allein die RWE hat bundesweit schon 1.100 Exemplare aufgestellt. Darüber hinaus kommen Fahrer von E-Fahrzeugen mit ihren Stromern recht weit. Nach Angaben des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin legt beispielsweise ein 50 ccm Rollerfahrer in Deutschland im Durchschnitt elf Kilometer am Tag zurück. Die E-Variante hat eine Reichweite von bis zu 100 Kilometer. Damit ist ein Ladevorgang erst nach mehreren Tagen notwendig. Dieser Komfort gilt auch bei Elektroautos. Hier beträgt die durchschnittliche Reichweite 150 bis 250 Kilometer und die Fahrstrecke nach Angaben von DIW Berlin pro Tag im Schnitt etwa 39 Kilometer. Ähnlich dürften die Zahlen für Österreich aussehen.

Brandgefahr der Batterien- stimmt das?

Das Vorurteil: "Elektrobatterien sind leicht entflammbar." Seit dem Brand des E-Fahrzeugs Chevrolet Volt liegt scheinbar der Beweis dafür vor. Das ist ein weiteres weit verbreitetes Vorurteil. Unberücksichtigt bleibt: Das Feuer ist nach einem Crashtest entstanden. Die Verantwortlichen hatten die Batterie nicht – wie vom Hersteller Chevrolet zwingend vorgeschrieben – nach dem Unfall ausgebaut oder entladen. Das Feuer ist nach drei Wochen dieser unsachgemäßen Lagerung durch das Überhitzen der noch unter Strom stehenden Batterie entstanden. Durch eingebaute Schutzmechanismen wie eine Schutzelektronik oder ein Batteriemanagement können Brände unter normalen Umständen erst gar nicht entstehen. Bei E-Rollern ist die Gefahr zudem besonders gering. Ihre Akkus erzeugen so gut wie keine Wärme. Sie fahren im Vergleich zu Elektroautos mit wesentlich geringerer Stromstärke. Beim Chevrolet Volt liegt sie bei durchschnittlich 300 Ampere, bei E-Rollern wie von GOVECS bei 16 Ampere.

Das Aufladen ist kompliziert, weil ich keine Ladesäule finde

Ein Horrorszenario – Der Akku wird leer und es ist keine Ladestation in Sicht. Dieser Fall ist jedoch sehr unwahrscheinlich: Fahrer müssen mit dem Ansteuern einer Ladesäule nicht warten, bis die Akkuanzeige im roten Bereich liegt. Batterien von E-Fahrzeugen haben keinen Memory-Effekt: Ihre Ladekapazität sinkt nicht, wenn sie mit Restladung an die Steckdose kommen. Das zwischenzeitliche Aufladen ist bei den Stromern nicht nur erlaubt, sondern explizit erwünscht. Ein Batterie Management Systems (BMS) bewahrt den geladenen Akku vor Schäden: Es kontrolliert und überwacht die einzelnen Zellen, die somit geschützt und ausbalanciert werden. Aufladezeiten von bis zu fünf Stunden sind vor Ort zudem kein Muss. Moderne Ladesäulen verfügen über eine Schnellladefunktion. Damit ist der Fahrzeug-Akku bereits nach weniger als einer Stunde wieder einsatzbereit. Das Aufsuchen einer Ladestation ist darüber hinaus keine Notwendigkeit: Den im Prinzip reicht auch eine haushaltübliche 230 Volt-Steckdose zum Aufladen. Das heißt: bei fast jedem Haus ist Aufladen möglich- denn Steckdosen gibt es weit mehr als Tankstellen!

Kurze Lebensdauer für die Batterien

Der Akku ist derzeit noch das teuerste Element im Elektrofahrzeug, die Lebensdauer begrenzt. Es ist jedoch ein Irrglauben anzunehmen, dass die Batterien bereits nach kurzer Dauer auszuwechseln sind. Vielmehr gelten beispielsweise bei modernen Lithium-Batterien rund 700 bis 1.500 Ladezyklen als realistisch. Bei einer Reichweite von 100 Kilometern ergibt dies z.B. für Elektroroller eine Lebensdauer von circa 100.000 Kilometern. Um die kostbaren Lithium-Batterien zu schützen und die maximale Anzahl an Ladezyklen zu erreichen, ist ein modernes und qualitativ hochwertiges Batterie Management System (BMS) ein Muss. Beim Kauf eines gebrauchten Batteriepacks oder Rollers gibt es Sicherheit über den Zustand des Akkus.

Erhöhter CO2-Ausstoß- Elektrofahrzeuge sind nicht öko

Elektrofahrzeuge sind nicht umweltfreundlich. Diese Aussage führt zu absoluter Verwirrung. Tatsache bleibt: Die Stromer fahren vor Ort emissionsfrei. Zu einem CO2-Ausstoß kommt es an einer anderen Stelle. Die Menge der CO2-Emissionen ist abhängig vom jeweiligen Strom-Energiemix der einzelnen Länder. In Deutschland kommt zwar derzeit ein Großteil aus Kohlekraftwerken. Doch mit der Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien wird auch der CO2-Ausstoß der Elektromobile sinken. Wer sein E-Fahrzeug an der heimischen Steckdose auflädt, hat am meisten Einfluss auf die Herkunft des verwendeten Stroms. Er kann den Anbieter bestimmen und sich für Elektrizität aus erneuerbarer Energie entscheiden. Doch auch bei Nutzung des heutigen deutschen Strommixes mit einem Ökostrom-Anteil von rund 20 Prozent ist der CO2-Ausstoß bei Elektrofahrzeugen geringer als bei einem vergleichbaren Benzinfahrzeug. So verursacht beispielsweise ein GOVECS-Elektroroller pro 1.000 Kilometer rund 24 Kilogramm an CO2, ein Zweitakt-Motorroller hingegen etwa 95 Kilogramm. Mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen liegt die E-Variante dementsprechend bei null Kilogramm.

Und in Österreich ist der Strommix, dank des hohen Anteils an Wasserkraft, generell weit sauberer als in Deutschland. Die große Mehrheit der E-Autofahrer, die beim Bundesverband nachhaltige Mobilität Mitglieder sind, fährt mit Strom von der eigenen PV-Anlage oder ist Ökostrombezieher. Bei allen Flottenprojekten ist festgelegt, dass der verbrauchte Strom zusätzlich mit erneuerbarer Energie erzeugt werden muss. Das ist auch bei allen E-Mobility-Projekten der Bundesländer der Fall. Leute, die E-Fahrzeuge fahren, denken schon heute meist sehr umweltbewußt. Strom aus erneuerbaren Energien ist dazu eine Selbstverständlichkeit!

GastautorIn: Silvia Leißner & Helena Moser für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /