Greenpeace: Belene-Druckbehälter darf nicht in Kosloduj eingebaut werden
Bulgarische Regierung bestätigt Ende für AKW Belene
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begrüßt das Ende des AKW-Projekts Belene in Bulgarien. Die bulgarische Regierung hat heute offiziell verlautbart, das AKW-Projekt Belene zu stoppen. "Das Ende des AKW Belene ist ein großer Erfolg für Greenpeace und die gesamte Umweltbewegung in Bulgarien. Gleichzeitig macht Belene eines erneut deutlich: Hinter den großen Ankündigungen der Atomindustrie von niedrigen Baukosten und kurzen Bauzeiten steckt nichts als heiße Luft. 25 Jahre nach dem Baubeginn musste das Projekt nun beendet werden", so Niklas Schinerl, Atomsprecher von Greenpeace. "Die für Belene geplanten Druckbehälter und anderen Reaktorteile dürfen jetzt auf keinen Fall für den Ausbau des Kraftwerks Kosloduj verwendet werden."
Das an der Donau geplante Atomkraftwerk im Norden Bulgariens sollte mit russischen Reaktoren betrieben werden und befand sich bereits seit mehr als 25 Jahren im Bau. Dieser wurde immer wieder verzögert, weil die Finanzierung des Projekts nicht ausreichend gesichert war. Gleichzeitig kam es im Laufe der Jahre zu massiven Anstiegen bei den Baukosten, womit die Rentabilität des Kraftwerks immer zweifelhafter wurde. Außerdem stand das Projekt massiv in der Kritik, weil die Region massiv gefährdet ist, von Erdbeben erschüttert zu werden.
Der Ankündigung der bulgarischen Regierung einen neuen Reaktor am bereits existierenden Standort Kosloduj zu bauen, steht Greenpeace ablehnend gegenüber. Zwei von den ursprünglich sechs Reaktoren im bulgarischen Kosloduj wurden 2002 und zwei weitere im Zuge der bulgarischen EU-Beitrittsverhandlungen auf Druck von Österreich aus Sicherheitsmängeln stillgelegt. Neben den zwei aktiven Reaktoren in Kosloduj befand sich in den letzten Jahren das AKW Belene im Bau.
"Ein neues Reaktorprojekt in Kosloduj bedeutet neue Umweltverträglichkeitsprüfungen, neue Zulassungsverfahren und einen großen Zeitgewinn für die bulgarische Bevölkerung. Die bulgarische Regierung macht jedoch einen schweren Fehler, wenn sie auf die Versprechen des russischen Atomkonzerns Rosatom ein zweites Mal reinfällt und nochmal Unsummen Geld in den Sand setzt", so Schinerl.
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /