© WWF  Anton Vorauer - Platzertal
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Kräuter: "Kraftwerksboom zerstört letzte Flussparadiese"

Parlamentsanfrage, Rechnungshofanregung und parlamentarische Enquete angekündigt

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter, auch Präsident des größten österreichischen Fischereiverbandes VÖAFV (Verband der Österreichischen Arbeiter-Fischerei-Vereine), kritisiert die drohende Zerstörung letzter Naturparadiese durch rücksichtslose Flussverbauungen. Kräuter: "Mittlerweile sind nur mehr sieben Prozent der österreichischen Fließgewässer naturbelassen. Der Kraftwerksboom macht selbst vor 'Natura 2000'-Gebieten, die zum Schutz wildlebender heimischer Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume errichtet wurden, nicht halt. Akut gefährdet ist nach einem Höchstgerichtsurteil das flusslandschaftliche Kleinod Schwarze Sulm und einer der letzten Laichplätze des vom Aussterben bedrohten Huchens an der Mur bei St Michael - beides 'Natura 2000'-Gebiete." * *

Kräuter kündigt drei konkrete Vorhaben an: "Erstens werde ich mit einer parlamentarischen Anfrage an Umweltminister Nikolaus Berlakovich die Verbindlichkeit des Schutzzweckes von 'Natura 2000'-Gebieten thematisieren. Zweitens ersuche ich mit schriftlicher Prüfungsanregung Rechnungshofpräsident Josef Moser um eine Überprüfung der wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit der Verbauung letzter frei fließender Gewässerstrecken, auch unter dem Aspekt der Tourismuswirtschaft. Und drittens werde ich in der nächsten Woche die Umweltsprecher aller Parlamentsfraktionen ersuchen, eine parlamentarische Enquete zum Thema 'Schutz letzter unberührter Fließgewässer' mitzugestalten." Bei dieser Enquete sollten neben den Parteien auch Wissenschaftler und Experten, Vertreter von NGOs sowie die Energiewirtschaft und der Kleinkraftwerkeverband teilnehmen.


QUelle: SPÖ-Bundesorganisation


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /