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Elektrofahrzeuge intelligent fahren und damit Reichweite erhöhen

Forschungsprojekt soll Reichweitenerhöhung von Elektrofahrzeugen unterstützen

Berlin/München - Ein Konsortium aus 15 Partnern der deutschen Automobilindustrie, mehrerer Forschungsinstitute sowie der sächsischen Landeshauptstadt Dresden hat sich zusammengeschlossen, um in den kommenden zwei Jahren die Reichweite von Elektrofahrzeugen durch intelligentes, vorausschauendes Energiemanagement zu steigern.

Ziel des Verbundprojekts ‘Energieeffizientes Fahren 2014 - Phase 2’ ist eine Erhöhung der Reichweite von Elektrofahrzeugen um bis zu 15 Prozent. Das Forschungsprojekt knüpft damit an die Ergebnisse eines Vorgängerprojekts an, in dem in den vergangenen zwei Jahren eine Kraftstoffeinsparung von zehn Prozent in konventionell angetriebenen Fahrzeugen erreicht wurde. Die 2. Phase wird vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms IKT 2020 und der Hightech-Strategie der Bundesregierung mit rund zehn Millionen Euro gefördert.

Zur Erhöhung der Reichweite sollen verschiedene Konzepte zur Reduzierung des
Energieverbrauchs kombiniert werden. Die Maßnahmen betreffen zum einen die Vernetzung des Elektrofahrzeugs mit seiner Umgebung: Im Raum Dresden wird hierfür eine Kommunikationsschnittstelle zwischen den Elektrofahrzeugen und der städtischen Verkehrsleitzentrale in Betrieb genommen, die dem Fahrzeug Informationen über die Verkehrsverhältnisse auf den Straßen zur Verfügung stellen wird. Neuartige Anzeigen im Fahrzeuginnenraum werden den Fahrer mit den notwendigen Hinweisen versorgen, um eine besonders zeit- und energieeffiziente Fahrt durch die Stadt zu ermöglichen.

Zum anderen soll die elektrische Reichweite durch eine intelligente Vernetzung der Energieverbraucher im Fahrzeug erhöht werden: Sensoren wie Kameras oder Fahrzeugnavigation erfassen das Fahrumfeld und liefern Informationen über die aktuelle und die kommende Fahrsituation. Die Vernetzung dieser Sensordaten mit der Regelung von Stromverbrauchern wie etwa Klimaanlage oder Bordelektronik sorgt dafür, dass Energie nur noch bedarfsgerecht, entsprechend der Notwendigkeit in der jeweiligen Fahrsituation, eingesetzt wird.

Im Rahmen des Projekts entwickeln Ingenieure auch neuartige Komponenten in den Bereichen Thermomanagement, Fahrzeugbeleuchtung und Energiebordnetz. Dazu zählt z.B. ein elektronisch geregelter Bremswiderstand, der bedarfsgerecht Bremsenergie in Wärme für die Beheizung der Batterie und des Fahrzeuginnenraums umwandeln kann.

Diese Komponenten werden auch mit Blick auf die Herstellkosten optimiert und
maßgeschneidert ausgelegt. Die im Verbundprojekt entwickelten Maßnahmen sollen in sechs bis acht Jahren in die Serienproduktion einfliessen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /