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Tschernobyl: Ein Milliardengrab

Immer noch kein Ende der Investitionen

Wo einst die Atomkatastrophe stattfand, ist nun wieder Zeit zum Handeln. Ein neuer Sarkophag wird errichtet, der Startschuss dafür erfolgte am Jahrestag der Katastrpohe. Ein Bau, der so hoch ist wie die Freiheitsstatue und dreimal schwerer als der Eiffelturm in Paris sein wird, wie veröffentlicht wurde. Ein Bau der 100 Jahre halten soll, dessen Vorgänger jedoch offensichtlich nur rund ein Viertel dieser Zeit stand gehalten hat. Bezahlt vor allem vom Westen, weil die Ukraine das Geld dazu nicht hat und derzeit bereits rund 10% ihres Staatshaushaltes für Maßnahmen zur Sicherung des Gebietes ausgibt.

Ein Mahnmal der Geschichte. Eine Geisterzone, die seit 26 Jahren besteht.
Rund 3 km entfernt liegt die Stadt Pripjat, die eine makabre Erinnerung an die Katastrohe ist: zerstörte verlassene Häuser, Fotos, Kleidung von Menschen, die einst rasch hier weg mussten.

Total verrückt scheint, dass die ukrainische Regierung das Gebiet nun wieder beleben möchte, wie der ukrainische Premierminister Mykola Azarov meinte. Den der Ort der Havarie ist gleichzeitig eine Einkommensquelle, rund 10.000 abenteuerliche Touristen kommen jährlich, den Ort des Vergessens besichtigen, wofür für den Abstecher in die verlassene Zone rund 100 Euro verrechnet werden.

Die Zukunft des Gebietes scheint nach wie vor ungewiß, so gibt es auch Pläne, eine Forschungsstation zu errichten, um die Auswirkungen der Radioaktivität besser erforschen zu können, oder auch einfach ein ukrainisches Atommülllager zu errichten.

Langsam kehrt eine Natur zurück, die an anderen Orten verloren ist. Bären, Wildpferde und Hirsche, die anderswo seltener werden. Wie sich die Strahlung auf sie auswirkt, wurde noch nicht im Detail untersucht.

"Die Auswirklungen müssen vor jeder Idee der Besiedlung erst im Detail erforscht werden, wir haben derzeit keine Ahnung von den wahren Auswirkungen. Daher sind wir gegen die Besiedlung oder landwirtschaftliche Nutzung,’meint dazu Tatjana Tymockova von der ökologischen Liga der Ukraine.

Vieles scheint ungeklärt- immer noch.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /