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Fraunhofer-Center für Silizium- Photovoltaik erhält Millionenförderung

Nach Zustimmung der EU kann jetzt der Aufbau der Forschungskapazität in Halle starten

Halle/Saale - Steigende Energiepreise und die Verknappung fossiler Ressourcen sind treibende Faktoren bei der Entwicklung und Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Eine große Herausforderung für die Photovoltaik-Branche, den alternativ erzeugten Strom innerhalb der nächsten Jahre zu den gleichen Preisen wie konventionellen Strom anzubieten. Voraussetzung hierfür ist eine kontinuierliche Förderung für die Forschung und Entwicklung der erneuerbaren Energiequellen. Über den Förderbescheid ist Dr. Jörg Bagdahn, einer der zwei Leiter und derzeitiger Geschäftsführer des CSP, daher erfreut: »Es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Um das bestehende Potenzial auf nachhaltige Weise zu nutzen, ist eine langfristige Technologieentwicklung unabdingbar.« Um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, gelte es auch den Innovationsvorsprung zur insbesondere asiatischen Konkurrenz weiter auszubauen. »Forschungsförderung beschleunigt die Technologieentwicklung immens und senkt rapide die Einführungskosten,« begrüßt auch Professor Dr. Gerhard Willeke, ebenfalls Leiter des CSP und zuständig für den Bereich Kristallisation, den EU-Entscheid.

Mit dem Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP, das in der Endausbaustufe mindestens 60 Arbeitsplätze bieten wird, entsteht ein weltweit einmaliges Kristallisations und Materialanalysezentrum, in dem gezielte Forschung und Entwicklung an neuen Silizium-Materialien durchgeführt wird. Diese Arbeiten erfolgen in Zusammenarbeit mit Industriepartnern. In weiteren Schwerpunkten werden Konzepte für Silizium-Dünnschichtsolarzellen und Modulintegration entwickelt. Die in einem Zeitraum von vier Jahren liegenden Bau- und Geräteinvestitionen für das neue Forschungszentrum liegen bei insgesamt ca. 60 Millionen Euro, welche durch das Land Sachsen-Anhalt, die Europäische Union sowie der Fraunhofer-Gesellschaft finanziert wird.

Die Initiatoren des Centers sind das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM mit seinen Standorten in Freiburg und Halle und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE mit seinen Standorten in Freiburg, Gelsenkirchen, Freiberg und Konstanz. Das Fraunhofer IWM bringt sein Know-how auf dem Gebiet der Optimierung und Bewertung von Silizium-Prozesstechnologien und Modulintegration mit ein, das Fraunhofer ISE, das größte Solarforschungsinstitut in Europa, seine Kompetenzen in der Materialherstellung, Solarzellen- und Modulentwicklung und Charakterisierung. Das neue Forschungszentrum für Silizium- Photovoltaik am Standort Halle soll die bisherigen Aktivitäten beider Institute optimal ergänzen und durch Nutzung von Synergien die Effektivität der bisherigen Aktivitäten weiter steigern.


Von den am CSP gewonnenen Erkenntnissen wird vor allem der Mittelstand profitieren. Durch neu- und weiterentwickelte Technologien entsteht ein Innovationsschub. Marktpositionen und Exportchancen werden erhöht. Bisherige Analysen und Berechnungen gehen davon aus, dass neben dem Ausbau der Arbeitsplätze in der Solarzellenproduktion auch in erheblichem Umfang Arbeitsplätze sowie Ausbildungsplätze im Zulieferungs- und Ausrüstungsbereich in kleinen und mittelständischen Unternehmen entstehen werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /