© Andrea Kusajada pixelio.de
© Andrea Kusajada pixelio.de

Mit Green Economy Klima schützen und Armut mindern

Staatssekretär Wolfgang Waldner sieht in Green Economy starken Hebel für Entwicklungs- und Schwellenländer

"Die Herausforderungen für umweltschonendes, gerechtes und profitables Wirtschaften in Entwicklungs- und Schwellenländern sind enorm. Zu lange schon wurde Wachstum zu Lasten natürlicher Ressourcen forciert. Unter dem Raubbau leidet besonders die Bevölkerung der ärmsten Länder. Heute gelten bereits 60 Prozent der Ökosysteme weltweit als bedroht. Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit sieht deshalb Green Economy als Chance, um im Süden und Osten sozial ausgewogenes Wirtschaftswachstum bei gleichzeitigem Klima- und Umweltschutz zu erreichen. Das gelingt vor allem dann, wenn innovative Geschäftsmodelle lokale Bedürfnisse und Interessen berücksichtigen", betonte Staatssekretär Wolfgang Waldner bei der Veranstaltung DialogEntwicklung "Green Economy - The Future We Want!" der Austrian Development Agency (ADA), der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, die am 10. Mai in der Wirtschaftskammer Österreich im Vorfeld der UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung "Rio+20" in Wien stattfand.

"Strategien, Programme und Projekte der Entwicklungszusammenarbeit müssen verstärkt darauf abzielen, den Privatsektor aufzubauen. Im Rahmen von Wirtschaftspartnerschaften unterstützen wir in Kooperation mit der Oesterreichischen Entwicklungsbank deshalb seit sechs Jahren 70 erfolgreiche Unternehmensprojekte der Green Economy in den Ländern des Südens und Ostens - mit insgesamt 20 Millionen Euro. Wir interessieren uns dabei für Geschäftsideen, die einen Gewinn für alle bringen: Für die Menschen, die Umwelt und die Unternehmen", so Brigitte Öppinger-Walchshofer, Geschäftsführerin der Austrian Development Agency.

Zwtl.: Nachhaltiges Waldmanagement fördert Entwicklung

Bereits 7.000 Unternehmen engagieren sich im UN Global Compact, der weltgrößten Initiative für Corporate Social Responsibility und nachhaltige Entwicklung. Auch Mondi, einer der führenden internationalen Papier- und Verpackungsmittelhersteller mit Sitz in London und Johannesburg, zählt dazu. Uwe Fölster, Mondi's Head of Sustainable Development, unterstrich beim DialogEntwicklung: "Wälder sind ein wichtiges Bindeglied im Übergang zu einer Green Economy, die auf nachhaltige Entwicklung und Armutsbekämpfung sowie eine kohlenstoffarme und gerechtere Zukunft abzielt. Nachhaltige Waldwirtschaft - wie es Mondi versteht - wirkt dabei mehrdimensional: Sie beinhaltet Forst- als auch Plantagenwirtschaft, erhält Ökosysteme und fördert gleichzeitig Innovationen, die die Ressourceneffizienz steigern. Neben dem traditionellen Fertigungssektor wie der Papierherstellung sind darüber hinaus weitere Dienstleistungen in waldreichen Regionen zu berücksichtigen - wie der Tourismus, das Energie- oder Wassermanagement. Auch die Bedürfnisse der vor Ort lebenden Menschen sind von zentraler Bedeutung. Mondi trägt dieser Mehrdimensionalität erfolgreich mit einer Vielzahl von Projekten in Südafrika und Russland Rechnung".

Auch für Gastredner Habtemariam Kassa, äthiopischer Wissenschaftler am Center for International Forestry Research (CIFOR) in Addis Abeba, ist Green Economy der richtige Weg, um Armutsminderung und Umweltschutz zu vereinen: "Green Economy ist auf den Schutz von Ökosystemen sowie deren verantwortungsvolle Nutzung ausgerichtet. Damit trägt das Wirtschaftsmodell dazu bei, die Lebensgrundlage von Hunderten Millionen Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern langfristig zu sichern. In Äthiopien fördert CIFOR mit innovativen Ansätzen nachhaltige Waldwirtschaft: Unterstützt werden besonders benachteiligte Bevölkerungsgruppen, die von den Produkten des Waldes abhängig sind. Sie werden in der nachhaltigen Gewinnung, Nutzung und Verwertung von Gummi und Harzen beraten und haben dadurch eine Basis für regelmäßiges Einkommen. Damit die bereits vielfach gefährdeten Waldressourcen für die Zukunft erhalten bleiben, bezieht CIFOR auch nationale und regionale Entscheidungsträger ein."

Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit

Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit unterstützt Länder in Afrika, Asien, Zentralamerika, Südost- und Osteuropa bei ihrer nachhaltigen sozialen, wirtschaftlichen und demokratischen Entwicklung. Das Außenministerium (BMeiA) plant die Strategien. Die Austrian Development Agency (ADA), die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, setzt Programme und Projekte gemeinsam mit öffentlichen Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen um.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /