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Brunner zu 40 Jahre Weltumwelttag: "Es gibt noch viel zu tun"

Grüne fordern Green Economy statt Greenwashing

Unter dem Motto "Green Economy" jährt sich der heutige Weltumwelttag zum 40. Mal. "Seit vier Jahrzehnten gibt es ein weltweites Bekenntnis für mehr Umweltschutz. Unser Planet ist aber leider in einem viel schlechteren Zustand als noch vor 40 Jahren. Die Menschheit verbraucht derzeit so viel, als würden uns eineinhalb Planeten zur Verfügung stehen. Für einen Lebensstil auf österreichischem Niveau bräuchten wir sogar drei Planeten. Der Weltumwelttag erinnert uns daran, dass es noch viel zu tun gibt", sagt Christiane Brunner, Umweltsprecherin der Grünen.

Die so genannte "Green Economy" ist sowohl Motto des heurigen Umwelttages als auch Thema beim Weltumweltgipfel in Rio de Janeiro, der in drei Wochen beginnt. "Ich halte es für sehr positiv, dass Green Economy in Krisenzeiten von immer mehr Menschen als Teil der Lösung gesehen wird. Wir müssen aber sehr aufpassen, dass hier nicht Greenwashing betrieben wird", warnt Brunner und erläutert: "Viele meinen mit Green Economy das Grüne Anhängsel des heutigen Wirtschaftssystems, oder "grüne" Technologien wie Gentechnik oder sogar Atomkraft. Aus meiner Sicht geht es darum, die gesamte Wirtschaft an den Grenzen des Planeten auszurichten. Green Economy muss Wohlstand für alle Menschen schaffen und Armut minimieren." Die derzeitige Entwicklung kann auf keinen Fall so weitergehen: "Die reichsten zwei Prozent der Weltbevölkerung besitzen mehr als 51 Prozent des weltweiten Vermögens, während auf die unteren 50 Prozent der Weltbevölkerung weniger als ein Prozent des weltweiten Vermögens entfällt."

Auch Österreich lebt über seine Verhältnisse, wie der aktuelle "Global Footprint Report" warnt. "Wenn alle Menschen auf der Welt Österreicherinnen und Österreicher wären, bräuchten wir drei Planeten. Unser Umweltkonto ist massiv überzogen. Wir haben die meisten unserer Umwelt- und Entwicklungsversprechungen gebrochen und reisen mit großem Übergepäck nach Rio", sagt Brunner. Besonders das Klimaschutzversprechen hat Österreich nicht eingehalten. "Statt 13 Prozent CO2 weniger stoßen wir heute um acht Prozent mehr aus als 1990. Nach Jahren des Versagens brauchen wir endlich eine ambitionierte Klimaschutzpolitik. Wie können wir von Schwellenländern erwarten, dass sie Reduktionsverpflichtungen zustimmen, wenn wir unsere Aufgaben nicht erledigt haben", meint Brunner.

Vom 20. bis 22. Juni treffen sich die Staaten dieser Welt in Rio de Janeiro zum Weltgipfel über nachhaltige Entwicklung. Christiane Brunner wurde von Nationalratspräsidentin Prammer als Vertreterin des Parlaments für die Österreichische Delegation nach Rio nominiert. "Die Herausforderungen sind größer denn je, aber der politische Wille zu den notwendigen Reformen ist leider nicht zu erkennen" so Brunner. Christiane Brunner, Vorsitzende des parlamentarischen Umweltausschusses, lädt am Mittwoch, 6. Juni 2012, zu einer hochkarätigen Diskussionsveranstaltung ins Parlament. VertreterInnen der Politik diskutieren gemeinsam mit der Zivilgesellschaft und Wirtschaft über die Erwartungen und Positionen Österreichs beim Weltgipfel in Rio.

QUelle: Die Grünen


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /