"Die Bedingungen sind unmenschlich"
Am 23. Juli 2012, wurde die weißrussische Anti-Atom-Aktivistin Tatjana Novikova nach drei Tagen im Gefängnis in Okrest freigelassen. Erstmalig spricht sie über die Bedingungen in der Haftanstalt.
"Die Bedingungen waren schrecklich. Die Zellen sind überfüllt mit Alkoholikern, Obdachlosen, es kommt permanent zu Schlägereien und Gewalt. Ich selbst leide an zwei Krebserkrankungen und Hepatitis im akutem Stadium. Als ich nach einem Krankenwagen verlangte, meinte der Arzt vor Ort, dass ich dafür nicht ‘krank’ genug sei. Die Medikamente, die ich jeden Tag brauche und lebensnotwendig für mich sind, wurden mir erst am Abend gegeben. Ein zweites wichtiges Medikament bekam ich überhaupt erst nach zwei Tagen.
Die Zelle war kalt und feucht. Drei Tage verbrachte ich auf Brettern, ohne Schlafsack oder Decke. Die Bedingungen, unter denen die Menschen inhaftiert sind, sind unmenschlich. Es gibt keine Betten, man muss auf einer kleinen hölzernen Plattform liegen, an Schlaf ist nicht zu denken.
Jetzt mache ich mir Sorgen um Andrey Ozharkovskiy, denn dieser ist unter noch schlechteren Bedigungen inhaftiert.
Wir wurden bereits am Weg zur Botschaft verhaftet, als wir unseren Brief dort übergeben wollten. Der Prozess wurde uns ohne Anwalt gemacht. Es gab nur den Richter und einen Polizisten. Der Prozess dauerte nur wenige Minuten. Ich konnte nur sagen, dass es mir nicht gut geht und ich einen Arzt brauche, bevor ich an der Befragung teilnehmen kann. Daraufhin machte der Richter eine Pause von ein paar Sekunden und verlas dann das Urteil.
Natürlich, werde ich nicht aufhören gegen den Bau des Kernkraftwerkes in Belarus zu kämpfen, das ist sicher. Aber wie dieser Kampf aussehen wird, das ist die Frage."
Der ganze Bericht (auf Russisch) unter ttp://eurobelarus.info/by/article/novikova
GLOBAL 2000 fordert die weißrussische Regierung auf, Andrey Ozharkovskiy frei zu lassen, alle Anklagepunkte gegen alle vier BürgerInnen fallen zu lassen und Stellung zu der Gefangenschaft zu beziehen.
Helfen Sie und fordern auch Sie den weißrussischen Botschafter Dr. Valery VORONETSKY auf, diese Forderungen umzusetzen.
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Weitere Infos: Global2000
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /