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JedeR vierte ÖsterreicherIn unterstützt indigene Völker

Heute ist Tag der indigenen Völker - 936 Klimabündnis-Gemeinden in Österreich bilden Partnerschaft mit Völkern am Rio Negro in Brasilien.

Wien - Mordanschlag an einem indigenen Anführer, Kampf der Kleinbauern gegen das Gensoja des Saatgutriesen Monsanto oder illegaler Abbau von Rohstoffen wie Gold im Amazonas-Regenwald. "Der Druck auf indigene Völker wächst, wie ein kleiner Ausschnitt der Pressemeldungen aus Brasilien der letzten Tage leider eindrucksvoll beweist", so Emil Benesch vom Klimabündnis Österreich.

Das Klimabündnis unterstützt mit seinen mittlerweile 936 Klimabündnis-Gemeinden indigene Völker am Rio Negro in Brasilien. Die 1993 ins Leben gerufene Partnerschaft mit der regionalen indigenen Organisation FOIRN (Föderation der indigenen Völker am Rio Negro) garantiert die nachhaltige Umsetzung von Regenwaldschutz und nachhaltiger Entwicklung am Rio Negro, einem Seitenfluss des Amazonas. Durch die Sicherung der Region als indigenes Territorium wurde ein Regenwaldgebiet von über 11 Millionen Hektar dauerhaft geschützt. Ein Lebensraum, der mit 110.000 km² größer ist als Österreich und Slowenien zusammen. Benesch: "Indigene Völker nutzen und schützen gleichzeitig den Regenwald. Von diesen Klimaschutzmaßnahmen profitieren auch wir in Österreich".

Seit Beginn wird die Partnerschaft von HORIZONT3000, der Österreichischen Organisation für Entwicklungszusammenarbeit mitgetragen, begleitet und abgewickelt. "Fast 2 Millionen ÖsterreicherInnen leben in Klimabündnis-Gemeinden. Die Klimabündnis-Gemeinden stärken ihre indigenen PartnerInnen einerseits mit einem jährlichen finanziellen Beitrag, andererseits aber auch durch Klimaschutz-Maßnahmen in ihrem eigenen Wirkungsbereich. Denn weniger Rohstoffverbrauch und der Umstieg auf fair gehandelte Produkte sind nicht nur gut für das Klima. Sie sind ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Lebensgrundlagen der indigenen Völker’, so Benesch.

Die größten Erfolge der Klimabündnis-Partnerschaft:

Anerkennung der indigenen Siedlungsgebiete durch die brasilianische Bundesregierung
Aufbau der indigenen Organisation FOIRN zur stärksten Vertretung indigener Völker in Amazonien
Einführung interkultureller, mehrsprachiger Schulen in 81 Dörfern
Vermarktung von Produkten mit einem kulturellen und umweltbezogenen Mehrwert (Körbe, Bänke, Pfeffer)
Durchführung von kommunalen Kleinprojekten für die Bewirtschaftung der Ressourcen Fisch und Wald
Aufbau eines ausschließlich von indigenen Frauen geführten regionalen Zentrums namens ‘Wariró’ zur Förderung des indigenen Kunsthandwerks, das sich nach 2 Jahren bereits selbst finanziert.
Auf österreichischer Seite ist das Wissen und Verständnis um globale Zusammenhänge gestiegen und z.B. die Verwendung von Fairtrade-Produkten weit verbreitet.

In Vorarlberg entstand 1991 die Partnerschaft mit dem Bundesland Chocó in Kolumbien, die von 35 Klimabündnis-Gemeinden und dem Bundesland Vorarlberg mitgetragen wird.

GastautorIn: Hannes Höller, Klimabündis für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /