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Österreichs Radfahrende wollen mehr Radwege entlang von Freilandstraßen

Immer mehr Autofahrten durch das Fahrrad ersetzt - Freude an Bewegung ist Hauptmotiv für das Radfahren im Alltag

Wien - Mehr Infrastruktur für das Radfahren bringt mehr Menschen auf das Fahrrad. Davon sind die 2.500 Personen, die bei der VCÖ-Radfahrumfrage teilgenommen haben, überzeugt. Verkehrsberuhigte Zonen und niedrigere Tempolimits machen das Radfahren ebenfalls attraktiver, so das Ergebnis der Umfrage. Die Hauptmotive, im Alltag mit dem Fahrrad zu fahren, sind die Freude an der Bewegung und die Unabhängigkeit.

Die Bedingungen zum Radfahren haben sich in Österreich verbessert. Dennoch bewerten mehr als 40 Prozent der Alltagsradlerinnen und -radler die Verhältnisse als nicht zufriedenstellend. Das ergab die VCÖ-Radfahrumfrage, bei der 2.500 Personen in ganz Österreich teilgenommen haben. Österreichs Pedalritter haben aber auch viele Vorschläge, wie das Radfahren in Österreich attraktiver werden kann. Mehr als 70 Prozent der befragten Personen sehen in mehr Radwegen entlang von Freilandstraßen eine große Verbesserung für das Radfahren. Rund 60 Prozent wünschen sich mehr Radwege im Ortsgebiet, mehr verkehrsberuhigte Zonen sowie mehr Fahrradstreifen auf der Fahrbahn. "Radfahrende fordern mehr Platz im Verkehrssystem ein. Sie möchten sicher und rasch unterwegs sein können und dafür auch die entsprechende Infrastruktur vorfinden", fasst VCÖ-Experte Gansterer die Ergebnisse der VCÖ-Radfahrumfrage zusammen.

Eine weitere Maßnahme, um die Bedingungen für das Radfahren zu verbessern, sind mehr Fahrradabstellanlagen. Nur rund jeder dritte Radfahrer in Österreich kann sein Fahrrad im Wohnort sicher abstellen. Außerdem wünscht sich die Hälfte der Befragten niedrigere Tempolimits und mehr Tempokontrollen für Lkw und Pkw.

Das Hauptmotiv, Alltagswege mit dem Fahrrad zurückzulegen, ist für jeden dritten Radfahrenden die Freude an der Bewegung. Jeder fünfte Radler schätzt am Fahrrad die Unabhängigkeit. Für jeweils rund 15 Prozent ist Schnelligkeit und Klimaschutz ausschlaggebend, sich auf das Rad zu schwingen. "Die Vorteile des Rades führen dazu, dass das Auto immer öfter stehen gelassen wird. 44 Prozent der Befragten sagen, dass sie Fahrten, die sie früher mit dem Auto gefahren sind, nun mit dem Fahrrad zurücklegen. Da jede zweite Autofahrt kürzer als fünf Kilometer ist, ist das Potenzial zum Umsteigen noch nicht voll ausgeschöpft. Für längere Strecken eignen sich Fahrräder mit unterstützendem Elektro-Motor besonders gut. Für jeden vierten Radfahrenden ist ein Elektro-Fahrrad von Interesse", so Gansterer.

Rückfragen: VCÖ-Kommunikation, Heike Hochhauser (01) 8932697 oder 0699 18932699


VCÖ-Radfahrumfrage 2012

VCÖ: Welche Maßnahmen das Radfahren attraktiver machen
1. Radwege entlang von Freilandstraßen (72 Prozent)
2. Radwege im Ortsgebiet (64 Prozent)
3. Verkehrsberuhigte Zonen (62 Prozent)
4. Fahrradstreifen auf Fahrbahn (59 Prozent)
5. Mehr Fahrradabstellanlagen (54 Prozent)
6. Niedrigere Tempolimits (51 Prozent)
7. Mehr Tempokontrollen für Lkw und Pkw (46 Prozent)


VCÖ: Warum Radfahrende das Auto stehen lassen
Welche Gründe waren für Sie ausschlaggebend, Strecken nicht mehr mit Auto sondern mit dem Fahrrad zurückzulegen?

1. Radfahren ist umweltfreundlich (91 Prozent)
2. Radfahren ist gesund und hält mich fit (90 Prozent)
3. Radfahren macht Spaß (86 Prozent)
4. Radfahren ist kostengünstig (78 Prozent)
5. Beim Radfahren stehe ich nicht im Stau (78 Prozent)


VCÖ: Großes Interesse an Elektro-Fahrrädern
20 Prozent überlegen den Kauf eines Elektro-Fahrrads
5 Prozent besitzen bereits eines
75 Prozent möchten keines haben


Quelle: VCÖ-Radfahrumfrage 2012
Anzahl befragter Personen in ganz Österreich: 2500
Umfragezeitraum: 15. März bis 16. Juli 2012

GastautorIn: Heike Hochhauser für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /