Passivhausstandard aus Österreich weltweit gefragt

Ob Neu– oder Altbau – das Haus der Zukunft ist ein Passivhaus

© Nina HOLLER
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© www.energybase.at
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© Ing. Hannes Resch / EUROSOLAR AUSTRIA
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© Biohof Achleitner / EUROSOLAR AUSTRIA
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Angesichts ständig steigender Energiepreise und immer unsicherer Versorgungsgarantien mit fossilen Energieträgern ist heuer das Interesse an energiesparenden Bauten besonders groß. Unangefochtener Energiesparmeister ist dabei das Passivhaus. Mit einem Heizwärmebedarf von maximal 15 kWh/m²a verbraucht es nur ein Fünftel gegenüber den meisten Neubauten, und in der Altbausanierung spart es sogar bis zu 95% an Energie ein.

Passivhaus ist Topthema bei der Energiesparmesse Wels

Diesem Trend hat die IG Passivhaus Österreich – das Netzwerk für Information, Qualität und Weiterbildung rund ums Passivhaus - Rechnung getragen und in Zusammenarbeit mit dem Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie im Rahmen der Programmlinie ‘Haus der Zukunft’ und dem Lebensministerium auf der Energiesparmesse in der Halle 1 einen großen Beratungsstand. Unter dem Motto ‘Das Passivhaus – doppelter Wohnkomfort bei minimalen Energiebedarf’ zeigt die IG Passivhaus Österreich mit der Sonderausstellung ‘Haus der Zukunft’ die ‘Best- Practice- Beispiele’ aus dem Forschungsbereich Energieeffizienz.

Passivhaus Vortrags Marathon

Erstmals werden in der Halle 1 im Obergeschoss auch durchgehend Fachvorträge abgehalten, wo die Messebesucher alle wichtigen Informationen über Qualitätssicherung, Einsparpotentiale und Fördermöglichkeiten von Passivhäusern im Neubau und in der Altbausanierung erfahren. Das Detailprogramm erhalten Sie am IG Passivhaus Stand in der Halle 1.

Österreich ist Weltmeister bei Passivhäusern

Im Februar wurde in Österreich gerade das 2.500ste Passivhaus fertig gestellt. Mit insgesamt 1,800.000m² beheizter Nutzfläche gibt es Passivhäuser als Ein- und Mehrfamilienhäuser, Büro- und Gewerbegebäude, Kindergärten, Schulen und sogar als Kirche und auch Messehalle wie hier in Wels. Gesamt können so rund achtzehntausend Österreicher den sehr hohen Wohnkomfort in Passivhäusern genießen oder in solchen arbeiten, und brauchen sich bei Energiekosten von lediglich 1.- bis 2.- € / m² keine Sorgen über Energiepreissteigerungen zu machen. Österreich hat weltweit die höchste Dichte an Passivhäusern. 2010 werden bereits rund 30 Prozent der Neubauten als Passivhaus errichtet werden.

EU setzt voll auf das Passivhaus

Vor einem Monat hat das Europäische Parlament die Kommission und alle Mitgliedsstaaten sogar aufgefordert, zum Schutz des Klimas und der Bevölkerung vor Energiepreisschocks, ab 2011 den Passivhausstandard flächendeckend einzuführen. Das Passivhaus macht aber nicht beim Neubau halt. ‘Auch in Oberösterreich zeigen zahlreiche Beispiele, was im Bereich der Sanierung möglich ist!’ freut sich LR Rudi Anschober. Besonders hervorzuheben sind beispielsweise die Sanierung eines Altbaus in der Makartstraße Linz oder die Schulsanierung in Schwanenstadt. Frische Luft für Schüler und Bewohner alter Gebäude ist das Zauberwort, welches neben der thermisch optimierten Gebäudehülle, kaum erahnte Lebensqualitäten im ‘Althaus der Zukunft’ bietet. Umweltlandesrat Anschober schlägt vor, in den nächsten Jahren rund 200 Schulen nach dem Vorbild der Passivhausschule in Schwanenstadt zu sanieren.
95% Energieeinsparung und hohe Behaglichkeit in den alten Nachkriegsbauten müssen keine Utopie mehr sein, das zeigen die revolutionären Sanierungsbeispiele von mittlerweile Dutzenden Einfamilienhäusern, mehrgeschossigen Sozialwohnbauten und Schulsanierungen auf Passivhausstandard. Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie hat viele dieser Demonstrationsprojekte im Rahmen der Programmlinie ‘Haus der Zukunft’ unterstützt.

Passivhäuser sparen von Beginn an Kosten

Gegenüber dem Niedrigenergiehaus mit einer Energiekennzahl von 45 kWh/m²a verzeichnet ein Passivhaus lediglich rund 4% Mehrkosten, bekommt aber eine wesentlich höhere Wohnbauförderung zugesprochen! Bei Erstellung einer Finanzplanung, in der die monatlichen Rückzahlungen der Wohnbauförderung und des Bankdarlehens für die Gebäudeerrichtung, als auch die monatlichen Heizkosten aufscheinen, erkennt man rasch, dass das Passivhaus vom ersten Tag an günstiger kommt! ‘Es hat sich von Start weg amortisiert! Die Bankzinsen sind außerdem niedriger als die jährlichen Heizkostensteigerungen. Die eingesparte Energie ist aber vor allem Krisensicher, immer verfügbar und kostenlos! Also die beste Vorsorgeversicherung die es gibt’, unterstreicht Ing. Günter Lang, Geschäftsführer der IG Passivhaus Österreich die weit reichende Bedeutung höchster Energieeffizienz.

Die Passivhausentwicklung in Zahlen

Österreich hat weltweit den höchsten Passivhausanteil pro Kopf.
So sind mit Februar 2008 in Österreich 2.500 Passivhaus Objekte fertig gestellt, in denen rund 18.000 Österreicher wohnen, arbeiten oder zur Schule gehen.
Insgesamt handelt es sich mittlerweile um eine Nutzfläche von rund 1,8 Millionen Quadratmeter in Passivhausstandard.
In rund 4.000 Wohneinheiten können die Bewohner den Wohnkomfort im Passivhaus genießen.
Österreichweit hatte das Passivhaus 2007 einen Anteil am Neubau von rund 4 %.
In Vorarlberg waren es schon 13,6%, und in Wien werden 2008 nach jüngsten Prognosen bereits 20% aller Neubauwohnungen in Passivhausstandard errichtet.
Oberösterreich lag dagegen leider bei unter 2% der geförderten Wohnbauten.
In der Altbausanierung steht das Passivhaus zwar noch am Anfang, aber auch hier zeichnet sich bereits eine rasante Entwicklung ab, wie alleine fünf Altbausanierungen auf Passivhausstandard eines einzigen Vorarlberger Bauträgers zeigen.

Das kompetente Netzwerk der IG Passivhaus Österreich

Mittlerweile zählt die IG Passivhaus Österreich über 250 Mitgliedsbetriebe aus allen Baubranchen, wie auch Aus- und Weiterbildungsinstitutionen und Energieinstitute.
Die IG Passivhaus Österreich repräsentiert damit rund 21.000 Arbeitsplätze in Österreich, die sich sehr aktiv dem nachhaltigen Baustandard Passivhaus widmen. Damit zählt die Energieeffizienz zu dem wichtigsten und am stärksten wachsenden Sektor in der Umwelttechnologie, obwohl in der Öffentlichkeit und Politik dieser bedeutende Stellenwert der Energieeffizienz mit 80 bis 90 Prozent CO2-Einsparungspotential noch immer völlig unterschätzt wird.

‘Die IG Passivhaus Österreich sieht sich als unabhängiges Netzwerk mit hoher Fachkompetenz’, betont Arch. DI Fritz Oettl, Vorsitzender der IG Passivhaus Österreich. Und weiter, ‘Sie ist Vordenker für einen Ressourcen schonenden, aber gleichzeitig 100 % -igen Umstieg auf Erneuerbare Energieträger im Gebäudesektor.
An oberster Stelle steht immer die Vermeidung von Energieverbrauch’.

National und international sehr gefragt

Das Netzwerk für Information, Qualität und Weiterbildung konnte sich als kompetente Plattform für Bauschaffende, Behörden, Medien, Politiker, Interessensvertretungen, NGO’s, Forschungsinstitutionen, Tagung- und Messeveranstalter etablieren. Auch international genießt die IG Passivhaus Österreich mit ihren 250 Mitgliedsbetrieben einen sehr guten Ruf, und wird laufend zu Vorträgen, Kooperationen zum Know How Transfer, wie auch für Exportprojekte und –initiativen eingeladen. Mittlerweile kommt im Schnitt pro Tag eine Exkursion mit Fachleuten, Journalisten oder Politikern aus der ganzen Welt nach Österreich, um sich vor Ort selbst ein Bild von der erfolgreichen Etablierung des Passivhausstandards zu machen.

Da sich nun der Passivhausstandard rasch zum allgemeinen Baustandard entwickeln wird, ist besonderes Augenmerk auf eine breite Aus- und Weiterbildungsoffensive für alle Baubranchen zu richten. Dies ist notwendig um auch gleichzeitig ein hohes Maß an Qualitätssicherung zu gewähren, und so auch weiterhin die hohe Bewohnerzufriedenheit sicherstellen zu können.

Ziel der IG Passivhaus Österreich ist es gemäß den sehr ambitionierten Vorgaben des Europäischen Parlaments den Passivhausstandard bis 2011 in Österreich als erstes Land Europas als allgemeinen Standard zu etablieren. So kann der Österreichischen Bevölkerung ein wesentlicher Beitrag zur Versorgungssicherheit und Bewahrung vor Energiepreisschocks gegeben, und ein Höchstmaß an Klimaschutz erzielt werden.

Weitere Informationen zum Messeauftritt rund um das Passivhaus im Neu- und Altbau, sowie 580 Passivhausobjekten finden Sie unter www.igpassivhaus.at .


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /