Energiesparmesse: Klimaschutz, Sanierung, Mobilität und mehr

Rund 900 Aussteller geben umfassende Information

Derzeit zeigen rund 900 Unternehmen auf 67.367 m² in 26 Messehallen ein umfassendes Bild für energieeffizientes Bauen und Sanieren, Energieeffizienz, alle Arten erneuerbarer Energie und nachhaltiger Mobilität.

Offiziell eröffnet wurde die Energiesparmesse Wels gemeinsam mit hochkarätigen Gästen aus Politik und Wirtschaft. Umwelttminister Pröll hob in seiner Ansprache das Thema Sanierung besonders hervor . ‘ Im Klima- und Energiefonds stehen rund 150 Millionen Euro bereit. Ab 1. Apr soll es für alle, die auf Pellets- Stückholz- oder Hackgut-Heizsysteme umsteigen, zusätzlich zur Wohnbauförderung eine Unterstützung in Höhe von 800 Euro bei Pelletskessel und 400 Euro bei Hackgut- und Stückholzheizungen geben!", so Pröll.

Das zweite große Thema, war die CO2-Emissionsproblematik bei Mobilität. Zum einen muss die Umstellung vom Individualverkehr hin zu öffentlichem Verkehr vorangetrieben werden, zum andern muss auch im Bereich Mobilität die Verwendung von erneuerbarer Energie stärker integriert werden.

Der Messepräsident, der Welser Bgm. Dr. Peter Koits, verwies auf die Eröffnungsrede von Uwe Möller vom Club of Rome bei der Energiesparmesse 2005, in der Möller eine Steigerung des Ölpreises auf rund 100 Dollar vorhersagte: aktuell liegt der Preis für 1 Barrel Rohöl bei 105 Dollar. Dies ist ein deutliches Alarmzeichen, das den Umstieg auf erneuerbare Energieträger, bei Privathaushalten ebenso wie in der Industrie, notwendig macht. Koits unterstrich die Rolle der Stadt Wels als Energiestadt, die sich im Bildungsbereich mit dem Fachhochschulzweig Ökoenergietechnik, am Entwicklungssektor mit dem Solarforschungsinstitut sowie mit dem bevorstehenden Bau einer solarthermischen Großanlage mit 3500 m² Kollektorenfläche auf dem Dach des Messezentrums Neu, das in Passivhausstandard errichtet wurde, stark engagiert.

Im Thementalk unterstrich der oberösterreichische Energie- und Umweltlandesrat Rudi Anschober den Rang der Energiesparmesse Wels, der gerade in Zeiten der Diskussionen um Klimaschutz und Energieressourcen wichtig sei. Die Energiesparmesse und die zeitgleich stattfindende internationale Energiekonferenz ‘World Sustainable Energy Days’ des O.Ö. Energiesparverbandes sind hier besonders wichtig . Oberösterreich hat als Ziel eine Wende weg von fossilen Brennstoffen und hin zu erneuerbarer Energie beschlossen, einerseits um einen notwendigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und andererseits um gleichzeitig die Preisfalle zu entschärfen, die sich für Privathaushalte durch die eklatante Steigerung des Ölpreises ergibt.

Landesrat Dr. Hermann Kepplinger stellte kurz die neuen Möglichkeiten der oö. Wohnbauförderung stellte vor und bestätigte, dass es beim Förderungsanspruch ein K.O.-Kriterium für Kohle-, Öl- und Elektroheizsysteme gibt. Oberösterreich ist mit der neuen Wohnbauförderung in bezug auf die CO2 Bilanz als Spitzenreiter unterwegs. Die Orientierung hin zu Niedrigstenergiehaus- und Passivhausstandard wird vom Land zielstrebig verfolgt. Ebenso soll die Ökologisierung im Bereich der Dämmstoffe, wie etwa die Verwendung von Schafwolle oder Dämmstoffen aus pflanzlichen Rohstoffen, mittels Wohnbauförderungen forciert werden.
Übrigens wurde in Oberösterreich vor kurzem auch eine Solarpflicht beschlossen.

In seiner Festansprache stellte Agrar- und Forstwirtschaftslandesrat Dr. Josef Stockinger dar, dass seit der Hochwasserkatastrophe von 2002 rund 290 Millionen Euro allein in Oberösterreich in den Wiederaufbau nach Unwetterkatastrophen geflossen sind. Diese Beträge, in den Klimaschutz investiert, würden deutlich dazu beitragen ein intaktes Weltklima zu erhalten. Dies sei ein deutlicher Fingerzeig, meinte Stockinger . Er appellierte auch dazu, Schadholz und die Sonnenenergie als wertvollen Energieressourcen vor der Haustüre zu nutzen. Vorbildhaft voran gehen wird die Landesregierung Oberösterreich auch bei Sanierungen im öffentlichen Bau. Neben Passivhaus und Niedrigstenergiehausstandard bei kommunalen Bauten sind vor allem engagierte Sanierungspläne bei Heizsystemen von Schulgebäuden das Ziel.

Staatssekretärin Christa Kranzl hob die Rolle von Forschung und Entwicklung als Schlüsselpositionen für neue Technologien, nicht nur bei herkömmlicher Energiegewinnung und Energieeffizienz sondern auch zum Thema Mobilität hervor. Dazu gibt es eine Reihe von Entwicklungsprogrammen für neue Antriebssysteme und alternative Energiefindung. Speziell nannte Kranzl das Programm ‘Haus der Zukunft’, das auf wichtigen Entwicklungen im Bereich des solaren und energieeffizienten Bauens aufbaut, um neue Modellbauten entstehen zu lassen, die höchsten Ansprüchen bezüglich Energieeffizienz, Einsatz von erneuerbaren Energieträgern und ökologischen Baustoffen genügen und bei angemessenen Kosten hohe Lebensqualität gewährleisten. Es gab dadurch besonders im Bereich Passivhaus einen deutlichen Anschub. "Ein Bewusstsein ist entstanden, dass solche Projekte Aufträge für die Wirtschaft bedeuten und zugleich Haushalte bei den Betriebskosten deutlich finanziell entlasten." so Kranzl.

Energiestar für die Messe Wels

Messepräsident Dr. Peter Koits und Messedirektor Mag. Robert Schneider nahmen am 5.3. den Energiestar, den oberösterreichischen Landesenergiepreis, für das neue Messezentrum entgegen. Der richtungsweisende Bau genügt höchsten Ansprüchen und passt genau in das Konzept der Energiestadt Wels und der Messe Wels als eine der zentralen Investitionen mit maximaler Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. So wird Wels einmal mehr seinem Ruf als Energiestadt gerecht.

Die Energiesparmesse Wels ist auch heute noch geöffnet.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /