© Thommy Weiss / pixelio.de
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Sellafield: Rekordzahl an „Hotspots“ an öffentlichen Stränden

Betreiber meint, Gesundheitsrisken sind niedrig

Unzählige öffentliche Strände in der Nähe des Nuklearkraftwerks bei Sellafield in England sind kontaminiert. Allein im Zeitraum 2010-11 wurden 383 radioaktive Partikel und Steine registriert und von sieben Stränden entfernt, was die Gesamtzahl der entsprechenden Objekte seit 2006 auf 1.233 erhöht. Obwohl der Betreiber von Sellafield erklärt, dass für die Strandbenutzer die Gesundheitsrisiken ‘sehr niedrig’ sind. Antiatomaktivisten meinen jedoch, dass es möglich wäre, dass einige potentiell gefährliche Partikel unentdeckt bleiben und weitere Kontaminationen gefunden werden könnten. Sie riefen bereits mehrfach dazu auf, die Strände zu schließen oder Hinweistafeln aufzustellen, um die Öffentlichkeit vor der Verschmutzung zu warnen. Die zuständige Regierungsagentur ‘Health Protection Agency’ (HPA) meint jeodch, es seien zum gegebenen Zeitpunkt keine speziellen vorbeugenden Maßnahmen notwendig. Gleichzeitig wurde aber betont, dass diese ‘Ungewissheiten’ im Monitoring der Strände bereits in Serie aufgetreten sind, was zu einer Neubewertung der Risiken führen könnte. Auch die neueste Ausrüstung könnte winzige Stückchen, die eingeatmet werden könnten, unentdeckt lassen, oder vergrabene Alpha Strahlung nicht bemerken, die ‘Anlass zu einer Steigerung von signifikanten Gesundheitsrisiken sein kann, wenn sie eingeatmet wird’.

Zusätzlich zu den Versuchen, den Strahlungszustand der Strände herunterzuspielen, wurde das offizielle Monitoring der Küste während der Schulferien und an öffentlichen Feiertagen aufgegeben – auf spezielles Ersuchen einiger lokaler Behörden hin –"um die Touristen nicht zu beunruhigen".

Übersetzung aus dem Nuclear Monitor 754
The Guardian, 4.7. 2012, CORE press release, 4.7.2012


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /