© AMA- Start der Bioaktionstage
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Bioaktionstage gestartet

Warum Bio? Geschmack, Kindheitserinnerung, Gesundheit und gesellschaftliche Verantwortung sprechen für Bio-Landwirtschaft

Wien- Österreich ist unangefochtener Weltmeister in Sachen Bio-Landwirtschaft. Deshalb laden Lebensministerium, AMA-Marketing und Bio Austria ganz Österreich zum Mitfeiern ein. Die Bioaktionstage finden heuer vom 7. bis 16. September statt und machen mit Genuss und Wissen Lust auf Bio.

‘Die biologische Landwirtschaft sorgt für die Erzeugung von hochwertigen Lebensmitteln, schonende Landbewirtschaftung und Tierhaltung nach höchsten Standards. Bio wird auch weiterhin einen hohen Stellenwert in der Agrarpolitik haben, denn Österreich ist bereits jetzt das Bio-Land Nummer 1 in Europa. Der Anteil der Bio-Betriebe an allen landwirtschaftlichen Betrieben beträgt immerhin 16,4 Prozent”, meint Minister Niki Berlakovich.

Auf diese einzigartige Position Österreichs in Sachen Bio-Produktion wollen die Bioaktionstage aufmerksam machen, die heuer bereits zum zehnten Mal stattfinden. Vom 7. bis 16. September werden Bio-Boten unterwegs sein und gratis Bio-Milch und Teilnahmekarten für das ICH WILL BIO-Gewinnspiel verteilen.
An 17 Bio-Infoständen von Eisenstadt bis Dornbirn stehen Info-Biobäuerinnen allen Interessierten für Frage rund um die Bio-Landwirtschaft und Bio-Lebensmittel zur Verfügung. Milch-Verkostungen, "Ich will Bio"-Glücksrad und ein "Ich will bio!"-Schreiwettbewerb laden zum Mitmachen ein. Zahlreiche Bio-Hoffeste, Verkostungen im Bio-Fachhandel und Bio-Info Stände auf Bio-Märkten machen im September darüber hinaus Lust auf noch mehr Bio.


Alle Termine und Infos unter www.bioinfo.at.



Veröffentlicht wurde auch eine neue Studie über die Einstellungen der Konsumenten zu Bioprodukten. Im Auftrag der AMA-Marketing fragte Sensor-Marktforschung Bio-Gelegenheitskäufer und intensive Bio-Käufer, sogenannte Heavy User, warum sie biologische Produkte kaufen.

Vier Motive stehen im Vordergrund: der Genussaspekt beim Verzehr von Bio-Produkten, weiters der Wunsch, seiner Gesundheit und seinem Körper etwas Gutes zu tun und schließlich die Rückbesinnung auf Kindheitserinnerungen und die ursprüngliche Ernährung am Land. Außerdem wollen Bio-Konsumenten auch ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt, der nachhaltigen Landwirtschaft oder dem Tierschutz gerecht werden und greifen daher zu Bio-Produkten.


Der Einstieg in das Thema Bio ist oft die Geburt eines Kindes. Die Qualität des Essens bekommt in dieser Phase einen besonderen Stellenwert. ‘Aus diesem Grund haben wir eine neue Broschüre zusammengestellt, die sich speziell mit den Bedürfnissen schwangerer und stillender Frauen befasst. Gerade diese Zielgruppe möchten wir besonders für biologische Lebensmittel sensibilisieren, erklärt Dr. Stephan Mikinovic, Geschäftsführer der AMA-Marketing. Viele Eltern sehen im Kauf von Bio-Produkten auch eine Vorbildfunktion für ihre Kinder und wollen dadurch der Verantwortung für die nächsten Generationen gerecht werden.



Die Umfrage hat auch gezeigt, dass viele Konsumenten gerade im städtischen Bereich Bio mit Kindheitserinnerungen verbinden. ‘Für diejenigen, die vom Land in die Stadt gezogen sind, sind Bio-Produkte der Ersatz für selbstangebaute, selbsteingekochte Lebensmittel. Was früher die Mutter oder Großmutter angebaut und eingekocht hat, wird jetzt in Bio-Qualität gekauft’, so die Erklärungen der befragten Konsumenten.



Liebhaber von Bio-Produkten bezeichnen sich selber auch als ‘sensibler für Geschmack’. Und Männer werden häufig von Frauen zu Bio-Lebensmitteln gebracht. ‘Interessant ist auch, dass es bereits eine zweite Generation mit Bio-Hintergrund gibt - junge Menschen, die schon von Kindheit an mit Bio-Produkten aufgewachsen sind. Für sie gehört Bio einfach zum normalen Alltag und bei gewissen Produktgruppen wird gewohnheitsmäßig die biologische Version gekauft, ohne viel nachzudenken’, erklärt Mikinovic. Dies ist aber auch eine Bestätigung, dass die Bio-Landwirtschaft schon lange Tradition in Österreich hat und ihre Produkte sich inzwischen fix im Alltag etablieren konnten.


Was sind die Bio-Renner?


Den höchsten Bio-Anteil haben Eier mit rund 18 Prozent, Erdäpfel und Milch liegen knapp dahinter. Bei Joghurt, Butter, Obst und Gemüse wird eines von zehn in Bio-Qualität gekauft.
Käse liegt mit einem Bio-Anteil mit rund sieben Prozent genau im Durchschnitt aller Warengruppen, nur Fleisch und Wurst liegen mit vier bzw. knapp zwei Prozent darunter.

Ein wichtiger Multiplikator für diesen Erfolg ist das größere Angebot an Bio-Produkten der letzten Jahre. Einerseits gibt es mehr Anbieter – fast jedes Handelshaus führt seine eigene Bio-Linie, andererseits nimmt auch das Sortiment täglich zu. ‘Für Bio muss man heutzutage nicht mehr in Spezialläden gehen, biologische Lebensmittel sind praktisch überall erhältlich’, freut sich Mikinovic über den Bio-Boom.



Sensationelle Ergebnisse für Bio in Österreich


2011 bewirtschafteten 16,4 Prozent der heimischen Landwirte 19,6 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Österreichs nach biologischen Kriterien. Rund 21.700 Betriebe arbeiteten auf einer Fläche von rund 550.000 Hektar an der Produktion von biologischen Lebensmitteln. Bei den heimischen Konsumenten erfährt Bio große Wertschätzung. Das Vertrauen in Bio-Qualität spiegelt sich im Bio-Umsatz wieder: mit 118 Euro pro Kopf lieg Österreich auch hier im europäischen Spitzenfeld. Der Bio-Markt in Österreich entwickelt sich seit Jahren positiv: Die Bio-Umsatzzahlen 2011 zeigen ein Plus von 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die Gesamtumsätze beliefen sich auf 1,208 Milliarden Euro.


Bauern wollen auf Bio umsteigen!

Eine aktuelle KeyQUEST-Studie im Auftrag von BIO AUSTRIA belegt das große Interesse und die hohe Bereitschaft vieler konventioneller Bauern, ihre Höfe in Zukunft ökologisch auszurichten. Sechs Prozent der konventionellen Bauern Österreichs werden bei guten Förderbedingungen ‘sehr sicher’, 27 Prozent ‘eventuell’ mit Einführung der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik 2014 auf die biologische Wirtschaftsweise umsteigen. BIO AUSTRIA interpretiert die Daten so, dass zusätzlich zu den sechs Prozent, die ‘sicher’ umstellen wollen, die Hälfte jener Betriebe, die ‘eventuell’ umstellen wollen, tatsächlich auf Bio umstellen werden und somit die Zahl der Bio-Betriebe auf über 47.000 bzw. 36 Prozent steigen könnte. Der Flächenanteil der Bio-Landwirtschaft in Österreich würde sich damit voraussichtlich auf 38 bis 40 Prozent erhöhen. Rudi Vierbauch, Obmann von BIO AUSTRIA, erkennt das Potenzial: ‘Für die heimischen Konsumenten bedeutet das ein noch breiteres Bio-Angebot, für die Verarbeiter die Möglichkeit zu Innovation und Professionalisierung sowie eine stärkere Positionierung am europäischen Markt.’


Klimawandel, Verlust von Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit sind mit die größten Herausforderungen, denen wir uns bereits jetzt und zukünftig verstärkt zu stellen haben. Auf die Landwirtschaft bezogen heißt das, dass jene Produktionssysteme forciert werden müssen, die in der Lage sind, diesen Herausforderungen wirkungsvoll zu begegnen. ‘Eine davon ist die regionale, biologische Landwirtschaft mit ihrem ganzheitlichen Verständnis. Sie ist in der Lage, diesen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen: Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, Ernährung mit hochwertigen Lebensmitteln, Klimaschutz, Schutz des Wassers, Sichern der Biodiversität, Pflege unserer Kulturlandschaften. Bio-Lebensmittel bedeuten daher für uns weit mehr als Geschmack und Genuss. Bei der Bio-Produktion geht’s ums Ganze’, so Vierbauch.

Der BIO AUSTRIA-Obmann ist überzeugt: ‘Österreich bringt alle Voraussetzungen mit, seine Bio-Spitzenposition in Europa weiter auszubauen: den hohen Bio-Anteil, die große Bereitschaft konventioneller Betriebe, auf Bio umzustellen, sowie Konsumenten, die Bio-Qualität in höchstem Maße schätzen und gerne zu Bio greifen. Eine Win-Win Situation für Umwelt und Konsumentinnen und Konsumenten.’


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /