© IG Fahrrad
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"Rasen am Ring" im Kampf gegen Lobauautobahn

Unersättliches ASFINAG-Monster heute am autofreien Tag am RIng

Einen Spezialschwerpunkt präsentieren die Umweltorganisation VIRUS und die BI Rettet die Lobau - beide sind Trägerorganisationen der "Plattform Autofreie Stadt" - beim traditionellen "Rasen Am Ring"-Event. Die beiden mit dem Milliardenprojekt Lobauautobahn unmittelbar befassten Organisationen wollen heuer besonders nachdrücklich auf jene Forderung der Plattform aufmerksam machen, die beim Ausbauprogramm für hochrangige Straßen "die Ampeln auf Rot" stellt.

"Die Lobauautobahn ist nur die Spitze des Eisberges eines überholten und unfinanzierbaren Mammutbauprogramms, wir wollen auf die katastrophalen Folgen dieses teuersten Autobahnvorhabens für Umwelt, Lebensqualität, Verkehrsbelastung und Verkehrsicherheit und nicht zuletzt Staatshaushalt aufmerksam machen," so Jutta Matysek von Rettet die Lobau und Wolfgang Rehm von VIRUS unisono.

Zu diesem Zweck wird VIRUS ein "ASFINAG Monster" auf der gesperrten Ringstraße zum Einsatz bringen, das gepumpte Milliardensummen frisst, um Autobahnen von sich zu geben, denen im Original, wie die Umweltorganisation betont, die verkehrswissenschaftliche Grundlage ebenso fehle wie Zukunftsfähigkeit. Die als Lobauautobahn bekannte S1 zwischen Schwechat und Süßenbrunn gilt als Leitprojekt des Asfinag-Bauprogramms, das mit Abstand teuerste Vorhaben sei somit"Spitze des Eisbergs". "Hier soll in einem sicherheitsmäßig katastrophalen Tunnel der Nationalpark Donauauen im Grundwasser unterquert werden" erläutert Rehm. Die verkehrserregende Wirkung des Vorhabens konterkariere alle Versuche, negativen verkehrs- und umweltpolitischen Trends gegenzusteuern. "Das Projekt hängt seit Jahren in der Umweltverträglichkeitsprüfung, wie viele derartige Vorhaben ist das Einreichoperat schlecht gemacht und eigentlich nicht genehmigungsfähig, im Vorfeld der Niederösterreichischen Landtagswahl sollen durch das Verkehrsministerium dennoch nun Fortschrittsignale gesetzt werden, und die Stadt Wien sieht dem bösen Treiben zu, ohne sich adäquat für eine kompakte Stadt-entwicklung oder den Klimaschutz einzusetzen", kritisiert Rehm.

"Die alljährliche Ringsperre ist zugleich entspannendes freudvolles Fest als auch konfrontatives Element der Auseinandersetzung um eine bessere Verkehrs-, Raum und Klimapolitik in und um die Stadt", ergänzt Matysek zum Mehrzweckcharakter von "Rasen am Ring". Die veranstaltende "Plattform autofreie Stadt" vereint die Organisationen Radlobby IG Fahrrad, Greenpeace, VIRUS, BI Rettet die Lobau, Attac, Fahrrad.Werkstatt im WUK, Arge Schöpfungsverantwortung, Jugend-Umwelt-Plattform JUMP, Guerilla Gardening Wien, Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs, Lokale Agenda 21 Alsergrund, Lastenradkollektiv, ARGUS, Institut für ökologische Stadtentwicklung und Bikekitchen Vienna. Das Wiener Werkstätten und Kulturhaus (WUK) ist neben der im WUK-Umweltbureau tätigen Umweltorganisation VIRUS auch mit der Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt und damit gleich mit 2 seiner Gruppen vertreten.

Die Forderungen der Plattform reichen von der Errichtung und Ausweitung autofreier Zonen über den Abbau steuerlicher Begünstigungen spritfressender KFZ bis hin zur massiven Förderung des unmotorisierten und öffentlichen Verkehrs und eben dem Ausbaustopp für hochrangige Straßen wie der Lobauautobahn. "Unsere Mission: Die budget- und verkehrspolitische Geisterfahrt bei den großen Bauprogrammen endlich stoppen", so Matysek und Rehm..

Eckdaten: Samstag 22.9. ab 10:00 Uhr; Ringstraße zwischen Operngasse und Parlament


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /