© Kowatsch - Landes-Energiereferentenkonferenz im Palais Niederösterreich
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Energie-Effizienz steht an oberster Stelle

Landes-Energiereferenten trafen sich in WIen

Wien - Im Mittelpunkt der Landes-Energiereferentenkonferenz im Palais Niederösterreich in Wien unter Vorsitz von Energie-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf stand am Montag das Thema Energie-Effizienz. ‘Das niederösterreichische Energie-Effizienz-Gesetz ist seit Mai in Kraft und es wurden bereits zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. So sind in den Gemeinden bereits 65 Energiebeauftragte aktiv, weitere 100 Personen befinden sich ab Oktober in Ausbildung. Die elektronische Energiebuchhaltung erfasst derzeit 122 Gemeinden mit 380 Gebäuden. Die Daten laufen beim Land NÖ zusammen. Das schafft Übersicht und zeigt, wo Maßnahmen gesetzt werden können. Dass Energiesparen möglich ist, beweist die Strom-Spar-Förderung in Niederösterreich’, so Pernkopf.

Durchschnittliches Einsparungspotenzial von 13 Prozent


Im Rahmen der Strom-Spar-Förderung wurden bisher 2.100 Haushalte vor Ort von der Energieberatung besucht und 1.500 Geräte getauscht. Die Förderung beträgt bis zu 500 Euro und zusätzlich 150 Euro, wenn die Einsparung nach einem Jahr nachgewiesen wird. ‘Die durchschnittliche Einsparung beträgt 13 Prozent, das ergibt in Summe 160 Euro mehr in der Brieftasche’, so Pernkopf.

Mitterlehner: Energie auf allen Ebenen effizienter einsetzen
Wirtschafts- und Energieminister Dr. Reinhold Mitterlehner sieht die Energieeffizienz als Dreh- und Angelpunkt einer modernen Energiepolitik. "Der effizientere Einsatz von Energie ist noch wichtiger als der massive Ausbau der Erneuerbaren Energieträger über das Ökostromgesetz. Denn jede Kilowattstunde, die nicht verbraucht wird, muss nicht erzeugt werden, schont die Umwelt und spart Unternehmen und Haushalten Energiekosten", sagt Mitterlehner, der die Landes-Initiativen als wichtige Ergänzung für die Maßnahmen des Bundes sieht. "Das geplante Bundesenergieeffizienzgesetz setzt bei energieverbrauchenden Unternehmen, Energielieferanten und dem Bund an. Damit werden im Sinne der EU-Vorgaben bundeseinheitliche verbindliche Effizienzmaßnahmen und Standards forciert", so Mitterlehner.

"Der effizientere Einsatz von Energie schafft eine Win-Win-Situation für Wirtschaft und Umwelt, wie auch die laufende Förderaktion für die thermische Sanierung zeigt. Damit wurden heuer bisher Investitionen von 450 Millionen Euro ausgelöst und 7.000 Arbeitsplätze gesichert", so Mitterlehner. Wirtschafts- und Umweltministerium investieren dafür pro Jahr 100 Millionen Euro.

Berlakovich: Förderinstrumente sind effizient und haben sich sehr bewährt

Umweltminister DI Nikolaus Berlakovich betont die Bedeutung der konstruktiven Abstimmung mit den Bundesländern und bekräftigt: ‘Energieeffizienz, Energiesparen und Erneuerbare Energien sind die wichtigsten Säulen, um Österreich energieautark zu machen. Die Förderinstrumente des Lebensministeriums sind effizient und haben sich sehr bewährt’, berichtet Berlakovich.

Im Zuge der Energiereferenten-Konferenz präsentierten die Länder zwei neue Studien, die die Sicherheitsmängel der grenznahen Atomkraftwerke Mochovce und Dukovany beleuchten. ‘Wir werden die Studien an Bundeskanzler Faymann übermitteln, mit der Aufforderung sich auf EU-Ebene gegen den Ausbau dieser Risiko-Reaktoren einzusetzen. Es kann nicht sein, dass Netto-Empfängerländer Geld für Umweltprogramme von der EU bekommen und gleichzeitig mit dieser Hochrisiko-Technologie alles aufs Spiel setzen’, stellt Pernkopf klar.

Weiters kritisieren die Energielandesräte die Förderung der Mineralölindustrie für neue Ölheizungen. ‘Mit der Köder-Aktion werden die Menschen in die Kostenfalle gelockt und bezahlen doppelt: Erstens, weil Ölheizungen im Betrieb fast doppelt so teuer sind wie zum Beispiel Pellets-Heizungen. Zweitens, weil die Allgemeinheit die Strafzahlungen im Klimaabkommen tragen muss’, so Pernkopf.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /