©  Birgit Mair-Markart.
© Birgit Mair-Markart.

Biologische Vielfalt ist Rezept für Widerstandsfähigkeit gegen Klimawandel

Waldforschungsnetzwerk IUFRO stellt Studie vor

Das in Österreich ansässige internationale Waldforschungsnetzwerk IUFRO (International Union of Forest Research Organizations) hat eine Studie vorgestellt, die Zusammenhänge zwischen biologischer Vielfalt, Kohlenstoffspeicherung und Bewirtschaftungsmaßnahmen in subtropischen und tropischen Wäldern untersucht. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass biologische Vielfalt ein Schlüsselfaktor ist für die Fähigkeit von Wäldern, ökologische Funktionen wie Kohlenstoffspeicherung bereitstellen zu können, sowie widerstandsfähig gegen Einflüsse des Klimawandels bleiben zu können. Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich sagte anlässlich der Vorstellung der Studie: "Biologische Vielfalt ist das Rezept für die Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel. Die Wälder spielen bei der Bekämpfung des Klimawandels eine entscheidende Rolle. In Österreich sind wir in der glücklichen Lage, dass die Waldbesitzer schon seit Generationen nachhaltige Forstwirtschaft betreiben."

Berlakovich weiter: "Die Studie betont, dass Wälder, global gesehen, weit mehr sind als Kohlenstoffspeicher. Für eine erfolgreiche Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels müssen wir ökologische, soziale und ökonomische Überlegungen und miteinbeziehen. In Österreich geht man schon lange den Weg einer nachhaltigen und multifunktionalen Waldbewirtschaftung unter gleichwertiger Berücksichtigung all dieser Aspekte. Damit beziehen rund 300.000 Menschen ein Einkommen aus der Waldbewirtschaftung und der Weiterverarbeitung des zunehmend an Bedeutung gewinnenden Rohstoffs "Holz". Die überwiegend privaten Waldbesitzer leisten einen wesentlichen Beitrag zur Sauerstoffproduktion, Verbesserung der Luft- und Wasserqualität, zum Schutz vor Naturgefahren, der Erholungsmöglichkeiten unserer Bevölkerung und unser vielen Gäste, sowie zur Wertschöpfung und weiteren Entwicklung vorwiegend im ländlichen Raum."

Die vorliegende IUFRO-Studie wurde maßgeblich vom Lebensministerium unterstützt. Forscher aus verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen und geografischen Regionen haben die Beziehungen zwischen biologischer Vielfalt und Kohlenstoff in Wäldern, die Auswirkungen von Bewirtschaftungsmaßnahmen auf diese Faktoren, wie sich diese Maßnahmen auf die ökonomischen und sozialen Bedingungen der Bevölkerung auswirken, sowie die politischen und strukturellen Rahmenbedingungen untersucht.

Weitere Ergebnisse der Studie sind: Die Verhinderung von Entwaldung und Degradierung von Wäldern führt im Vergleich zu Wiederherstellungsmaßnahmen zu besseren Ergebnissen für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Kohlenstoffspeicherung. Auch die frühzeitige Einbindung von sozialen Zielen und die Beteiligung der lokalen Bevölkerung fördern die Erreichung der Zielsetzungen für die Kohlenstoffspeicherung und biologische Vielfalt. Die Studienautoren betonen, dass die verschiedenen ökologischen, sozialen und ökonomischen Überlegungen und Ziele am besten in einem integrierten Landschaftsbewirtschaftungsansatz abgestimmt werden können.

Die Studie wurde im Rahmen der Global Forest Expert Panels (GFEP) Initiative durchgeführt. GFEP ist eine von IUFRO geführte Initiative der "Collaborative Partnership on Forests", die wissenschaftliche Informationen für internationale politische Prozesse aufbereitet. Mehr als 60 Experten aus allen Teilen der Welt waren an der Untersuchung beteiligt, unter ihnen drei Österreicher, zwei Wissenschaftler als "peer-reviewers", sowie der Koordinator der Initiative, Dr. Christoph Wildburger.

Der Report und ein "Policy Brief", eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse für Entscheidungsträger und Interessensvertreter, wird im Rahmen der Klimakonvention am "Forest Day" am 2. Dezember 2012 international vorgestellt.

Weblink zur Studie und dem zugehörigen Policy Brief: www.iufro.org/science/gfep/biodiv-forman-redd-panel/report

Quelle: Lebensministerium


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /