Finnland: Toxische Gifte verseuchen Wasser

Giftige Chemikalien flossen mehrere Tage lang von einer Nickelgrube ins Wasser- Finnen sammelten mehr als 20.000 Unterschriften zur Schließung der Mine

Helsinki - Eine Umweltkatastrophe bewegt derzeit Finnland. Nahe des Orts Sotkamo, beim Dorf Talvivaara im Nordosten Finnlands sind die größten noch unerschlossenen Nickelvorkommen Europas zu finden. Das Unternehmen "Mondo Minerals Oy Talk" baut seit 2008 dort Nickel ab. Radioaktiver Klärschlamm sickerte tagelang nach außen. Durch ein Leck in der Grube ist Wasser in ein Auffangbecken ausgelaufen, das nach Angaben von Umweltschützern nicht nur Nickel, sondern auch giftige Chemikalien enthielt. Mehrere Tage lang liefen zigtausende Kubikmeter belastetes Wasser in ein Gips-Auffangbecken, dessen Leck mehrere Tage lang nicht geortet werden konnte. Bei dem Unfall handelte es sich nicht um das erste Problem der Firma, bereits seit dem Betriebsstart gab es immer wieder Probleme.

Die finnischen Gesundheitsbehörden untersuchten das Unglück und stellten zuerst fest, das die Schadstoffe zwar eine Gefahr für das organische Leben der angrenzenden Seen und Flüsse sei, aber es gebe keine Bedrohung für die Gesundheit von Menschen. Die Grube nahm danach den Betrieb wieder auf.

Mehr als 20 000 Finnen unterschrieben daraufhin binnen kurzer Zeit für eine Schließung der Nickelgrube in Talvivaara und haben die Protestunterschriften nun dem finnischen Umweltminister Ville Niinistö übergeben.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /