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energate-Studie: Bürgerbeteiligung liegt im Trend - Versorger setzen auf Image-Gewinn

Durch den raschen Ausbau der Ökostromerzeugung sind Unternehmen, Kommunen und Privathaushalte zu wichtigen Akteuren der Energiewende geworden.

Modelle zur Beteiligung der Bürger an regenerativen Energieprojekten stehen hoch im Kurs - auch bei klassischen Energieversorgern. Wie eine Studie des Informationsdienstleisters energate und des Marktforschungsinstituts YouGov zeigt, sind Bürgerbeteiligungsmodelle für die Versorger vor allem aus Image-Gründen interessant.

Fast 84 Prozent der von ener|gate befragten Unternehmen sehen in Bürgerbeteiligungsmodellen einen Erfolgsfaktor zur Image-Pflege. Die gängige Vermutung, dass Energieversorger Bürgerbeteiligungsmodelle hauptsächlich zur Finanzierung von Ökostromprojekten nutzten, bestätigte die Umfrage hingegen nicht. Nur etwa die Hälfte aller Teilnehmer begründet ihre Aktivitäten mit diesem Argument. Wichtiger ist dagegen die Kundenbindung - sie stellt für gut 76 Prozent der Unternehmen einen ausschlaggebenden Faktor dar. An dritter Stelle liegt die Förderung der Akzeptanz entsprechender Infrastrukturprojekte mit 65 Prozent. Im Rahmen der Studie wurden 52 Energieversorger sowie rund 1.000 Bürger befragt.

Sparbrief beliebt

Als populärstes Beteiligungsmodell nannten die Unternehmen den Sparbrief, den sie häufig in Zusammenarbeit mit den Sparkassen ausgeben. Im Mittel ergab sich in der Umfrage hier ein Emissionsvolumen von gut sieben Mio. Euro. Auf Platz zwei folgten gewinnabhängige Darlehen vor Genossenschaftsmodellen. Wie die Umfrage zeigte, versprechen sich auch die Kreditinstitute Vorteile von einem Engagement an Bürgerbeteiligungsprojekten. Durch die im Vergleich zu anderen Finanzprodukten attraktivere Verzinsung erwarten sie vor allem eine höhere Kundenbindung und eine Stärkung ihres grünen Images.

Hohe Zustimmung
Bei den Bürgern kommt die Möglichkeit, sich an Erneuerbaren-Projekten zu beteiligen, überwiegend gut an: Etwa zwei Drittel der Befragten bewerten die Grundidee positiv, lediglich ein Drittel ist skeptisch. Erwartungsgemäß sind die Sympathien für Beteiligungsmodelle bei Kunden mit Ökostrom-Anbieter am höchsten. Die Studie zeigt aber auch, dass Kunden mit einer hohen Bindung an ihren Versorger besonders aufgeschlossen sind. Die Motivation zur Beteiligung kommt also nicht nur aus einer ökologischen Grundeinstellung, sondern kann auch aus dem Vertrauen in den Energieversorger entstehen. 54 Prozent der befragten Bürger attestierten einem Versorger mit Beteiligungsangebot einen ökologischen Imagegewinn, 49 Prozent honorierten das regionale Engagement.

Details finden Sie unter www.energate.de/studien


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /