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WOHNEN 2020: Rezepte für leistbares Wohnen liegen auf dem Tisch

Sieben Maßnahmen sichern leistbares Wohnen in Österreich. Die aktuelle Diskussion um die Mietpreisregulierung ist zu wenig - ein Gesamtkonzept ist notwendig

Wien- Aus dem UMWELT + BAUEN-Strategiepapier "WOHNEN 2020" geht hervor, dass eine bedarfsorientierte Dotierung der Wohnbauförderungsbudgets, eine langfristige Sicherung des Neubaus durch die Wohnbauförderung in den Ländern, eine Investitionskraft-Steigerung der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft, eine Realisierung der 3-Prozent-Sanierungsrate und ein forcierter Umstieg auf erneuerbare Energien durch schrittweisen Ausbau des Bundes-Sanierungsschecks notwendig ist. Weitere Eckpfeiler des Papiers sind die Einrichtung einer Bundeswohnbauagentur zur Absicherung einer bedarfsgerechten Wohnbaufinanzierung und als Investitionsimpuls für Neubau und Sanierung, regulatorische Maßnahmen für ein ausreichendes Volumen an Kapitalmarktmitteln sowie fiskalische Anreize und ein fairer Wettbewerb.



Bei den Vorschlägen handelt es sich um kurzfristig umsetzbare Lösungen, die zusätzliche positive Effekte mit sich bringen. Mit der Umsetzung würde die Konjunkturlokomotive BAU wieder in Schwung gebracht und tausende Arbeitsplätze gesichert und geschaffen werden. Genau zum richtigen Zeitpunkt, als wichtiges und richtiges Rezept gegen die schwachen Konjunkturprognosen.

Sämtliche Vorschläge von UMWELT + BAUEN verlangen keine zusätzlichen Budgetmittel, sondern schaffen und sichern Arbeitsplätze und bringen Einnahmen für die Finanzministerin. Das Papier wurde von 28 Experten aus 20 Institutionen und Verbänden in den letzten Monaten erarbeitet.

UMWELT + BAUEN-Sprecher und Gewerkschaft-Bau-Holz-Chef Josef Muchitsch: "Eine Studie der Österreichischen Nationalbank belegt, dass für viele Familien Wohnen in Österreich immer mehr zu einem monatlichen finanziellen Kraftakt wird. Das unterste Einkommensviertel muss bereits über die Hälfte des Haushaltseinkommens aufbringen, damit ihre Familien ein Dach über dem Kopf haben. Grund genug für uns als Nachhaltigkeitsinitiative UMWELT + BAUEN, dass wir gemeinsam mit Wohnbau-, Finanz- und Sanierungsexperten über Monate intensiv an Lösungsansätzen gearbeitet haben. Oberste Priorität war, dass der Budgetpfad nicht verlassen werden muss und die Lösungen nicht am Föderalismus in Österreich scheitern."

Mag. Johannes Wahlmüller, GLOBAL 2000: "Österreich verfehlt seine Kyoto-Ziele meilenweit und muss dafür 611 Millionen Euro für den Zukauf von CO2-Zertifikaten ausgeben, ohne dadurch weiterzukommen. Der einzige Lichtblick der heimischen Klimaschutzpolitik ist der Raumwärmebereich. Maßnahmen wie energetische Baustandards und Förderungen für thermische Sanierungen sind die maßgeblichen Erfolgsfaktoren, auch wenn man weit unter den Zielsetzungen und Potenzialen geblieben ist. Damit Österreich seine Klimaziele bis 2020 erfüllen kann, muss die Sanierungsrate auf drei Prozent angehoben werden. Dafür ist es notwendig, die Förderungen für thermische Sanierung auszubauen und wieder auf Vordermann zu bringen."

Bundesinnungsmeister Hans-Werner Frömmel: "Die Sicherung von ausreichenden Wohnbauförderungsmitteln ermöglicht soziale, ökologische und ökonomische Lenkungseffekte. Zur Absicherung leistbaren Wohnens haben wir der Regierung sowohl Vorschläge, die in der laufenden Legislaturperiode umgesetzt werden könnten, als auch Maßnahmen, die im Zusammenhang mit den kommenden Finanzausgleichsverhandlungen zu sehen sind, präsentiert. Dazu zählen insbesondere eine bundesweite Bedarfserhebung, neue Finanzierungsmodelle und fiskalische Anreize."

Das Strategiepapier WOHNEN 2020 ist fertig. Es liegt am politischen "Goodwill", ob die sieben Maßnahmen auch umgesetzt werden.

Alle Details unter: www.umwelt-bauen.at.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /