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Fukushima-baugleicher Atomreaktor in Spanien abgeschaltet

IAEA-Werbeveranstaltung in Fukushima kann Niedergang der Atomkraft nicht verhindern - GLOBAL 2000-Atomexperte schildert Situation vor Ort

Während die IAEA Fukushima Ministerial Conference an ihrem letzten Tag weiterhin die Sicherheit der Atomkraft und die Lehren aus der Fukushima-Katastrophe verkündet, ging gestern Nacht um 24 Uhr still und leise in Spanien ein Fukushima-baugleicher Uralt-Reaktor vom Netz: Es handelt sich um Santa Maria de Garona, einen seit 1971 in Betrieb befindlichen Siedewasserreaktor mit dem Containmenttyp, der letztes Jahr in Fukushima spektakulär explodiert ist. "Es ist nicht die Atomaufsicht, die dem Reaktor den Garaus macht, sondern eine neue Brennelementesteuer, die die spanische Regierung einführen will und die dem Betreiber die Nachrüstung des komplett veralteten Atombrenners zu teuer macht", kommentiert Reinhard Uhrig, Atomexperte von GLOBAL 2000, der derzeit in Koriyama bei der IAEA-Konferenz als Beobachter ist.

Die Konferenz der IAEA, gemeinsam veranstaltet mit dem japanischen Außenministerium, betont die Verbesserungen seit der Nuklearkatastrophe: Schon am Eingang der Veranstaltungshalle grüßen riesige Ausstellungswände, die "Revitalization Fukushima Now" dokumentieren sollen - inklusive der Indoor-Spielhallen, wo Kinder jetzt spielen können. Uhrig erklärt: "Draußen auf den verstrahlten Spielplätzen wäre es zu gefährlich." Japanische Maskottchen und Mitarbeiterinnen präsentieren, wie schön die Region sei und verteilen Hochglanz-Werbebroschüren über den Wiederaufbau. VertreterInnen des atomkritischen Fukushima Action Projects durften eine Pinnwand mit Nachrichten der BewohnerInnen der Region gestalten. "Diese Wand steht am hinteren Ende eines Ganges der riesigen Halle und niemand kommt kommt an ihr vorbei - selbst dort stehen dürfen die Betroffenen nicht", erzählt Reinhard Uhrig.

"Das Fukushima Action Project, das uns nach Japan eingeladen hat, die Evakuierten in der Barackensiedlung auf gegenüberliegenden Seite der Straße, wir als Beobachter: Wir alle haben das Recht - zu schweigen. Die internationale Staatengemeinschaft nutzt auch diese Chance nicht, die Atom-Werbeagentur IAEA zu reformieren", kommentiert Reinhard Uhrig. "Nicht die Internationale Atomenergieagentur, sondern nur der Druck der Straße und Kostenwahrheit führen zu einem Ende von Uralt-Reaktoren wie Santa Maria de Garona - und damit zu mehr Sicherheit für uns alle."



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Weitere Infos: Global2000

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /