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Fuchsräude - Jagd fördert die Ausbreitung

Von Jägern und Jagdverbänden ist derzeit einmal mehr zu hören, dass die Räude insbesondere in süddeutschen Fuchsbeständen um sich greife. Angeblich müsse man Füchse noch intensiver bejagen, um eine weitere Ausbreitung der Infektion zu unterbinden.

Kein Grund für die Fuchsverfolgung
Dabei wird geflissentlich übergangen, dass es derzeit überhaupt keine belastbaren Zahlen über den Verbreitungsgrad der Räude gibt - für die Behauptung, die Räudefälle hätten zugenommen, gibt es also keinen Beleg. Weit schwerer wiegt noch, dass die Jagd zur Bekämpfung von Wildtierkrankheiten gerade beim Fuchs kontraproduktiv ist: Fuchspopulationen gleichen starke Verluste durch steigende Geburtenraten aus. Während die Gesamtzahl der Füchse konstant bleibt, wächst der Anteil an Jungfüchsen in stark bejagten Populationen. Da Jungfüchse jedoch im Herbst auf Reviersuche gehen dabei oft kilometerweit wandern, sind sie es meist, die Krankheiten erst in neue Gebiete einschleppen.

Fuchsjagd ist kontraproduktiv
Im Falle der Tollwut führte die erbarmungslose Hatz auf Füchse in den 1970er Jahren keineswegs zu einer Eindämmung der Seuche. Genau das Gegenteil war der Fall: Die Tollwut breitete sich schneller aus als je zuvor, und erst durch den Einsatz tierfreundlicher Impfköder konnte ihr Einhalt geboten werden. Es gibt keinen Grund zur Annahme, dass das Töten von Füchsen nun ausgerechnet im Falle der Räude ein geeignetes Mittel darstellt.

Räude: Schon immer verbreitet
Übrigens ist die Räude auch in der Vergangenheit immer wieder lokal aufgeflackert und von selbst wieder erloschen. Insbesondere dort, wo die Räude besonders intensiv aufgetreten ist, scheint die Fuchspopulation eine zunehmende Resistenz gegen Neuinfektionen zu entwickeln. Da die Jagd den eigentlich gegebenen Überlebensvorteil für Räude resistente Füchse jedoch zunichtemacht (ein Jäger sieht einem Fuchs seine Räude Resistenz schließlich nicht an), dürfte sie auch in dieser Hinsicht kontraproduktiv sein.
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