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Lkw-Verkehr ging heuer auf etlichen Autobahnen deutlich zurück

VCÖ fordert mehr Förderung für Betriebe, die Güter auf Bahn verlagern

Wien - Der Lkw-Verkehr ist heuer auf einigen Autobahnen deutlich zurückgegangen, wie eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt. Vor allem auf der A2, der A10 sowie auf der A22 und A23 waren heuer deutlich weniger Lkw unterwegs. Der VCÖ weist darauf hin, dass jedoch in Oberösterreich und auf der Brennerautobahn der Lkw-Verkehr zugenommen hat. Die meisten Lkw fuhren auf der A1 bei Haid. Der VCÖ fordert eine stärkere Förderung für Betriebe, die ihre Güter vom Lkw auf die Bahn verlagern.

"Die Zeiten, als Jahr für Jahr immer mehr Lkw auf Österreichs Straßen unterwegs waren, sind vorbei. Im Gegenteil, heuer hat es auf einigen Autobahnen sogar einen spürbaren Rückgang des Lkw-Verkehrs gegeben", fasst VCÖ-Experte Mag. Markus Gansterer eine aktuelle VCÖ-Untersuchung auf Basis von Daten der Asfinag zusammen. Der VCÖ hat 73 Zählstellen auf Autobahnen und Schnellstraßen ausgewertet, bei 32 wurden heuer mehr Lastwagen gezählt als im Vorjahr, bei 41 aber weniger.

Die VCÖ-Untersuchung zeigt, dass es große regionale Unterschiede gibt. In Wien gab es auf der A22 (Donauuferautobahn) und auf der A23 (Südost-Tangente) einen Rückgang von 2,5 bis 4,8 Prozent. Auch auf der gesamten A2 (Südautobahn) waren weniger Lkw unterwegs (minus 1,3 bis minus 3,0 Prozent). Auch auf der A4 (Flughafenautobahn), auf der A10 (Tauernautobahn), auf der A14 (Rheintalautobahn) und auf mehreren Schnellstraßen nahm der Lkw-Verkehr ab.

"Der Rückgang des Lkw-Verkehrs ist neben dem geringeren Wirtschaftswachstum auch auf die höhere Effizienz im Güterverkehr zurückzuführen. Logistikmaßnahmen rechnen sich bei steigenden Spritpreisen schneller", betont VCÖ-Experte Gansterer.

Der VCÖ macht aber darauf aufmerksam, dass in einigen Regionen Österreichs der Lkw-Verkehr zugenommen hat. Besonders stark auf der A13 Brennerautobahn, wo nicht nur während der Sperre der Brennerbahn im Sommer der Lkw-Verkehr deutlich gestiegen ist. Insgesamt waren heuer bei der Zählstelle Gärberbach mit 7.713 Lkw pro Werktag um 4,4 Prozent mehr Lkw unterwegs als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Zugenommen hat der Lkw-Verkehr auch in Oberösterreich auf der A7 (Mühlkreis-Autobahn), der A8 (Innkreis-Autobahn) und auf der A25 (Welser-Autobahn). Mehr Lkw waren auch auf der A1 Westautobahn unterwegs.

Der VCÖ hat auch analysiert, wo es heuer den meisten Lkw-Verkehr gab: Nach wie vor ist die A1 bei Haid die von Lkw meist befahrene Straße, pro Werktag fuhren hier heuer im Schnitt 17.200 Lastwagen, gefolgt von der A2 bei Wr. Neudorf (15.361 Lkw pro Werktag) und der A23 (Handelskai, 14.076 Lkw pro Werktag). An vierter Stelle folgt die S1 (13.060 Lkw pro Werktag). Erstmals gab es heuer auf der A8 (12.770 Lkw) und auf der A25 (12.537 Lkw) mehr Lkw-Verkehr als auch der A21 (12.493 Lkw).

Der VCÖ sieht in Österreich noch ein großes Potenzial, um die Effizienz des Güterverkehrs zu erhöhen. "Viele Transporte könnten umweltfreundlich auf der Schiene transportiert werden. Voraussetzung dafür ist, dass mehr Betriebe Gleisanschlüsse erhalten. Betriebe, die bereit sind, ihren Gütertransport von der Straße auf die Schiene zu verlagern, sollten von der öffentlichen Hand stärker unterstützt werden", fordert VCÖ-Experte Gansterer. Durch die stärkere Verlagerung der Güter auf die Schiene werden Österreichs Straßen entlastet, die Verkehrssicherheit steigt und vor allem können dann Milliarden Euro beim Ausbau der Straßen eingespart werden, so der VCÖ.

VCÖ: Wo auf Österreichs Autobahnen die meisten Lkw unterwegs sind
(Anzahl der durchschnittlichen Lkw pro Werktag im Jahr 2012 (bis 30.11.), in Klammer Änderung gegenüber 1.1.-30.11 2011)


A1 Haid: 17.200 Lkw pro Tag (plus 0,9 Prozent)

A2 Wr. Neudorf: 15.361 Lkw pro Tag (minus 2,0 Prozent)

A23 Handeslkai: 14.076 Lkw pro Tag (minus 4,7 Prozent)

S1 Laxenburger Straße: 13.060 Lkw pro Tag (minus 0,7 Prozent)

A8 Krenglbach: 12.770 Lkw pro Tag (plus 3,0 Prozent)

A25 Wels: 12.537 Lkw pro Tag (plus 2,2 Prozent)

A21 Brunn/Gebirge: 12.493 Lkw pro Tag (minus 0,2 Prozent)

A25 Marchtrenk: 12.485 Lkw pro Tag (plus 1,8 Prozent)

S1 Rustenfeld: 12.281Lkw pro Tag (plus 1,3 Prozent)

A1 Samesleiten: 12.224 Lkw pro Tag (plus 1,3 Prozent)

A1 Öd: 12.221 Lkw pro Tag (plus 1,4 Prozent)

A1 Ybbs: 12.205 Lkw pro Tag (plus 1,1 Prozent)

A25 Puchberg: 12.195 Lkw pro Tag (plus 2,1 Prozent)

A23 St. Marx: 12.106 Lkw pro Tag (minus 2,5 Prozent)

A8 Niederndorf: 11.630 Lkw pro Tag (plus 2,4 Prozent)

A8 Hötzlarn: 11.409 Lkw pro Tag (plus 3,0 Prozent)

S1 Schwechat/Ost: 11.033 Lkw pro Tag (plus 1,4 Prozent)

A23 Absbergtunnel: 10.511 Lkw pro Tag (minus 3,2 Prozent)

A21 Alland: 10.279 Lkw pro Tag (plus 1,1 Prozent)

A1 Bergheim: 10.150 Lkw pro Tag (plus 3,6 Prozent)

A12 Schwaz: 10.067 Lkw pro Tag (plus 2,9 Prozent)

A12 Ampass: 9.871 Lkw pro Tag (minus 0,2 Prozent)

A4 Schwechat: 9.703 Lkw pro Tag (minus 3,9 Prozent)

A12 Kramsach: 9.484 Lkw pro Tag (plus 1,4 Prozent)

A4 Bruckneudorf: 9.227 Lkw pro Tag (plus 1,8 Prozent)

A4 Arbesthal: 8.958 Lkw pro Tag (plus 0,6 Prozent)

A2 Steinabrückl: 8.261 Lkw pro Tag (minus 1,6 Prozent)

Quelle: Asfinag, VCÖ 2012



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Weitere Infos: VCÖ

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /