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Fracking: Ade für Studie der Uni Texas

Schiefergasförderung ist ein heißes Thema in Europa- In den USA wurde bisher fleißig gepumpt.. Nun wurde eine Studie wieder zurückgezogen

Das Gas ist nicht aus, wir bohren einfach weiter, es gibt doch Schiefergas. Gefahr für die Umwelt, ja oder nein? Das war die Frage einer Studie, mit dem Ergebnis: weit weniger gefährlich als angenommen. Die Entwarnung kam mit dem Ergebnis einer Studie der Universität Texas unter Leitung von Charles Groat, die zu Beginn des heurigen Jahres vorgelegt wurde. Bereits im Juli berichtete Sicencemag, dass der Geologen Charles "Chip" Groat, ehemaliger Chef des US Geological Survey (USGS) und nun stellvertretender Direktor des Energie Instituts an der University of Texas, in Austin, ganz offenbar potenzielle Interessenkonflikte bei seiner Studie über die Umweltauswirkungen der umstrittenen Gas-Bohrtechnik nicht offen gelegt hat.

Im Bericht und einer entsprechenden Pressemitteilung hatte Groat gemeint, durch Fracking würde Grundwasser nicht verunreinigt. Als der Bericht auf der heutigen Jahrestagung der American Association for Advancement of Science vorgestelt wurde, betonte Groat die vollkommene Unabhängigkeit der Studie, da sie von der Universität finanziert wurde.

Er verheimlichte, dass er nicht an den Direktor des Universitätsinstituts ist, sondern dass er außerdem im Vorstand der Plains Exploration & Production Co. sitzt, einer Firma, die führend beim Fracking in den Vereinigten Staaten ist. Ein Bericht der Public Accountability Initiative (PAI), einer gemeinnützige Organisation in Buffalo, New York, zeigte auf: Groat hat sogar erhebliche finanzielle Beteiligungen an der Firma und folgerte daraus: Die finanziellen Beziehungen von Groat zeigen einen "besonders krassen Interessenkonflikt. "


Groat wies die Bedenken in einer E-Mail an Bloomberg vorerst zurück: Er schrieb an Bloomberg, dass er nicht versuche, den Abschluss des Berichts mehrere Autoren beeinflussen.

Bis bekannt wurde, wie hoch seine seine Vergütungen von Plains Exploration & Production Co. waren! Diese waren weit höher als sein Gehalt von der Universität in Höhe von $ 173.000. Die Gasfirma zahlte Groat 413.900 $ in bar und Aktien für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2011 für seine Verdienste - fast $ 1,6 Mio. seit er im Jahr 2007 eingetreten war, wie Sciencemag berichtete.

Darum wurde die Studie daraufhin auch extern untersucht, wie mehrere US-amerikanische Zeitungen in den letzten Tagen berichten. Mit dem Ergebnis, dass die Studie nicht nach wissenschaftlichen Standards erstellt, herausgegeben und überprüft worden sei. Sie habe auf Daten aufgebaut, die absolut nicht wissenschaftlich sind. Schockierend, dass sogar einige der Mitautoren ihre Unsicherheit zu den Ergebnissen äußerten. Auch die Information darüber wurde bewußt nicht an die Medien weitergegeben, so die externen Gutachter. Mit dem Ergebnis, dass die Universität Texas die Studie sofort zurückzog und von ihrer Webseite entfernte. Die heiße Debatte in den USA um Schiefergasförderung und ihre Risken geht damit in eine weitere Runde. Der Einfluss von Lobbying und Geldmittelflüssen wurde extrem deutlich aufgezeigt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /