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Windkraft-Branche in Schleswig-Holstein erwartet Wachstum

Neue Windparks sorgen für Steuereinnahmen und Beschäftigung

Kiel - Die Ausweisung von 13.192 Hektar neuer Windeignungsgebiete ist nun rechtskräftig, seit am Montag (17.12.) die Regionalpläne für die fünf Planungsräume Schleswig-Holsteins im Amtsblatt des Landes veröffentlicht wurden. Die Fläche der für den Bau von Windkraftanlagen geeigneten Gebiete wurde verdoppelt und nimmt nun 1,7 Prozent der Landesfläche ein. "Damit kommen wir dem Ziel, in unserem Land 9.000 MW Windleistung zu installieren, ein Stück näher", sagte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes Windenergie auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Netzwerkagentur windcomm schleswig-holstein. Dr. Matthias Hüppauff, Projektkoordinator der Netzwerkagentur, hob die Beschäftigungseffekte hervor: "Von der Windenergie profitieren schon heute rund 7.000 Beschäftigte in kleinen und mittelständischen Betrieben der Windbranche in Schleswig-Holstein. Mit dem weiteren Ausbau werden mindestens 400 neue Fachkräfte gebraucht, vor allem Servicetechniker." Er wies in diesem Zusammenhang auf die Ausbildungsaufgaben für Betriebe, Hoch- und Berufsschulen des Landes hin. Darüber hinaus sei durch einen Zuwachs der Windstrom-Produktion bis 2020 ein jährliches Gewerbesteueraufkommen von 71 bis maximal 111 Millionen Euro für Schleswig-Holstein möglich.

Dem Beschluss waren mehrere Prozesse zur Bürgerbeteiligung vorausgegangen, die eine breite Zustimmung der Bevölkerung zur Ausweitung der Eignungsflächen verdeutlichen. Die Windenergie deckt in Schleswig-Holstein
derzeit einen Anteil von rund 50 Prozent am Nettostromverbrauch. Die hohe Akzeptanz gegenüber der Windenergienutzung ist unter anderem auf den hohen Anteil der Bürgerwindparks im Land zurückzuführen.

Dr. Matthias Hüppauff zeigte auf, dass eine zusätzliche Förderung von Speicherprojekten dazu beitragen könne, das Netz an Spitzenproduktionstagen zu entlasten. "Mit bereits bestehenden Forschungs- und Entwicklungsprojekten wie Druckluftspeichern, Wasserstoffproduktion oder Redox-Flow-Systemen kann Schleswig-Holstein als Innovationsstandort punkten und die Grundlastfähigkeit der Windenergie verbessern", erläuterte Hüppauff. Außerdem brachte er den Aspekt ins Spiel, dass Schleswig-Holstein sich um die Ansiedlung energieintensiver Produktionsbetriebe bemühen sollte, statt den Großteil seines erneuerbar produzierten Stromes nach Süden zu exportieren. "Wir sollten umdenken: Der Verbraucher kann auch zur Energiequelle kommen statt umgekehrt. Hier haben wir viele Fachkräfte, und mit dem Ausbau der Häfen von Rendsburg und Brunsbüttel wird Schleswig-Holstein auch als Standort für die Produktion von Windkraft-Komponenten wieder attraktiv."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /