ETHOUSE AWARD: Der 1. Preis für energetisches Sanieren von Großobjekten

Die zeitgemäße Gebäudesanierung stellt einerseits eine wesentliche wirtschaftliche Komponente der heimischen Baulandschaft und Bauwirtschaft dar, und sie dient andererseit der Erreichung der notwendigen Klimaziele. Denn immerhin ist der Gebäudebestand der 25 Mitgliedsstaaten für mehr als 40 Prozent des gesamten Primärenergieverbrauchs in der EU verantwortlich. Experten gehen davon aus, dass der Verbrauch mit dem Einsatz besserer Technik um mindestens ein Fünftel gesenkt werden könnte. Dazu zählt eben unter anderem auch die thermische Sanierung von Wohnbauobjekten der 70er, 80er und 90er Jahre, die entweder gar keine oder eine viel zu geringe Dämmung aufweisen.

Neben der Senkung der Energiekosten für jeden einzelnen Mieter trägt eine solche Altbausanierung vor allem zu einem erheblich höheren Wohnkomfort bei. Entscheidend für den Erfolg der Sanierung ist die integrierte Planung aller Gewerke und das Setzen zielgerichteter Maßnahmen – auch in der Ausführung. Denn das Sanieren sollte sich nicht ausschließlich auf die Gebäudehülle beschränken, sondern auch die Neugestaltung von Innenhöfen, die Optimierung des Innenraums, das Anlegen von Kinderspielplätzen und ähnliche Maßnahmen miteinbeziehen.

Dieser ganzheitlichen Betrachtung widmet sich der heuer neu ins Leben gerufene ETHOUSE Award. In diesem Namen sind die zwei Begriffe ETICS (engl. External Thermal Insulation Compound System) und HOUSE verbunden. Dass daraus auch Ethos gelesen werden kann, ist kein Zufall. Denn Ethik ist in diesem Zusammenhang keineswegs ein zu pathetisch gewählter Ausdruck – die thermische Gebäudesanierung ist ein wesentlicher Baustein, der eine weitere Klimaerwärmung bremsen, wenn nicht sogar stoppen kann. Und damit auch für die Generationen nach uns einen wertvollen Beitrag liefert.

Der ETHOUSE Award stellt mehr als nur einen weiteren Architektur- oder Best-Practice-Preis dar: Er ist die ethische Auszeichnung für Gebäude.

Umfassende Bewertung und ausgesuchte Jury

So komplex das Thema Sanierung auch scheint, das Datenmaterial zur Erhebung der relevanten Kennwerte wird ab Jänner 2008 für alle Gebäude vorliegen – in Form des Energieausweises. Denn ab diesem Zeitpunkt ist für alle öffentlichen Gebäude sowie für alle Immobilien im Zuge von Rechtsgeschäften (Vermietung, Verkauf etc.) ein Energieausweis auszustellen. In diesem Energieausweis ist nicht nur der derzeitige Energiestandard des Gebäudes festzuhalten, sondern es sind auch mögliche Verbesserungsmaßnahmen aufzuzeigen. Zukünftig ist also genau zu erkennen, wie gut oder wie schlecht ein Gebäude energetisch bilanziert und – was besonders wichtig ist – auf welchem Standard es saniert und somit verbessert wurde.

Diese Quelle stellt die Grundlage für die Bewertung der Objekte dar, die durch eine Fachjury, bestehend aus Architekten, Energieberatern und Vertretern von Interessengemeinschaften der Bauwirtschaft durchgeführt wird. Diese Jury wird auch beurteilen, wie viele der theoretisch möglichen Sanierungsmaßnahmen tatsächlich umgesetzt wurden, wie hoch der Anteil an Innovationen ist und ob die architektonischen Ansätze tatsächlich zur Wohn-Verbesserung beitragen.

Einreichen: wer, bei wem, wo und wie

Einreichen können Baugenossenschaften, Bauträger oder Immobiliengesellschaften. Gesucht werden Objekte, die mit Wärmedämmverbundsystemen saniert wurden, wobei die ganzheitliche Betrachtung des Objektes entscheidend ist: vom WDVS über den Fensteraustausch bis hin zur Dämmung der obersten Geschoßdecke, einem eventuellen Dachbodenausbau und dem Wohnkomfort.

Mit dem ETHOUSE Award möchte die Qualitätsgruppe Wärmedämmverbundsysteme die Besten unter den Guten ausweisen. Der Preis wird jährlich anlässlich des Festaktes der Jahreshauptversammlung der Qualitätsgruppe Wärmedämmverbundsysteme vergeben und den Gewinnern in Form der Trophäe ‘ETHOUSE Award’ überreicht.

Einreicher senden ihr Sanierungskonzept und den Energieausweis bis 30. September 2008 an den Auslober, die ARGE Wärmedämmverbundsysteme im Fachverband der Stein- und keramischen Industrie, Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien.

Gewinner sind in jedem Fall neben den Gewürdigten auch die Bewohner und Nutzer des Bauwerks sowie die nachfolgenden Generationen. Ist dieser Preis doch Ausdruck für aktiven Klimaschutz – denn: Wärmeschutz ist Klimaschutz.