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GLOBAL 2000: Sanierungsscheck in koordinierte Klimaschutzpolitik einbetten!

Umweltschützer begrüßen Förderinitiative des Bundes, üben aber auch Kritik

Wien- Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 steht der vorgestellten Weiterführung des Sanierungsschecks positiv gegenüber. ‘Die Entscheidung, dass die letztes Jahr übrig gebliebenen Mittel heuer offensiv für Klimaschutz ausgegeben werden sollen, ist absolut richtig’, sagt Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000. So werden heuer statt bisher 100 Millionen Euro etwa 123 Millionen Euro für thermische Sanierung bereitstehen, weil im Jahr 2012 der Topf nicht voll ausgeschöpft wurde. Das Geld wird auch dringend gebraucht, denn zuletzt stand Österreich in der Kritik, da es seine Klimaziele verfehlen wird und deshalb etwa 611 Millionen Euro für CO2-Zertifikatszukäufe ausgeben muss.

GLOBAL 2000 fordert ein koordinierteres Vorgehen bei der thermischen Sanierung ein. ‘Die Politik muss mehr in Informationsarbeit stecken, wir brauchen ein abgestimmtes Vorgehen auf Bund-Länder-Ebene, das eine Zweckbindung der Wohnbauförderung beinhaltet. Weiters fehlt ein Monitoring von Sanierungsaktivitäten, sowohl was die Anzahl der Sanierungen als auch was die Qualität angeht. In Summe wird ein Schlüsselbereich der Klimapolitik leider noch sehr unkoordiniert angegangen’, stellt Wahlmüller fest.

Kritik übt Wahlmüller bei den heute vorgestellten Förderrichtlinien vor allem daran, dass die Qualität der Sanierungen nicht ausreichend berücksichtigt wird. So wurden die maximalen Zuschüsse heuer auf 9.300 Euro erhöht, die Sanierungsanforderungen sind aber nicht verbessert worden. ‘Es ist wichtig, zusätzliche Anreize zu setzen, man sollte aber auch auf Qualitätsansprüche bei der Sanierung nicht vergessen. Gebäude werden nur alle paar Jahrzehnte saniert, deshalb muss sichergestellt sein, dass ein großer Teil der Einsparung nicht durch mangelnde Ambition verloren geht’, erklärt der Klimasprecher. Seit Jahren wurde keine Anhebung der qualitativen Ansprüche mehr vorgenommen, obwohl sich die Technik weiterentwickelt.

Unverständnis zeigt Wahlmüller in einer ersten Einschätzung deshalb auch dafür, dass nun bei Teilsanierungen laut Aussendung der Bundesminister Mitterlehner und Berlakovich bei der Beantragung der Fördermittel keine Angaben über die Wärmedurchgangswerte – so genannte U-Werte - mehr gemacht werden müssen. Diese zeigen aber an, wie effizient einzelne Bauteile tatsächlich sind. ‘Die Politik muss großen Wert auf die Qualitätskontrolle legen, damit die gesetzten Maßnahmen auch nachweislich zu den gewünschten Einsparungen führen’, kommentiert Wahlmüller abschließend.



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Weitere Infos: Global2000

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /