Vitamin-D-Mangel ein Grund für Grippewelle?

Norwegische Studie zeigt: das Vitamin hat eine antibiotische Wirkung auf das Immunsystem

Veldhoven - Die letzte Woche in den Niederlanden ausgebrochene Grippewelle ist aller Wahrscheinlichkeit nach auf einen Mangel an Vitamin D zurückzuführen. In den Wintermonaten lässt sich aufgrund der unzureichenden Sonneneinstrahlung im Allgemeinen eine sehr geringe Präsenz dieses Vitamins feststellen. Aus einer Studie norwegischer Wissenschaftler über Grippeepidemien geht jedoch hervor, dass die im Körper vorhandene Menge an Vitamin D ein bedeutender Faktor ist.

20- bis 600-fach erhöhte Sterberate

Laut der Studie lässt sich bei Grippewellen immer dann ein starker Anstieg in der Zahl der Infektionen und Todesfälle beobachten, wenn sich die Einstrahlung von Sonnenlicht (und damit die Aufnahme von Vitamin D) verringert. Dies gilt nicht nur für den Ausbruch einer Grippewelle, sondern auch für deren Fortgang. Besonders deutlich werden saisonale Unterschiede an der Anzahl der Todesfälle. Die norwegische Studie zeigt auf, dass die Sterberate im Zuge einer Epidemie im Winter, wenn ein besonders starker Vitamin-D-Mangel herrscht, 20- bis 600-mal höher liegt als im Sommer.

Unzureichende Sonneneinstrahlung

‘Vitamin D wirkt wie ein Antibiotikum und stärkt das Immunsystem. UV-Strahlung regt die Produktion von Vitamin D in der Haut an. In den Wintermonaten steht die Sonne selbst im Zenit so niedrig, dass die Aufnahme von Vitamin D gehemmt wird. Dies hat ein Absinken des Vitamin-D-Pegels im Körper und damit eine nur mäßige Schutzwirkung dieses Vitamins zur Folge’, so Professor Johan Moan. Wissenschaftler der Universität Oslo untersuchten für die Studie Daten über Grippewellen aus Schweden, Norwegen, den Vereinigten Staaten, Singapur und Japan. Dabei verglichen sie die monatlichen Infektions- und Mortalitätsraten mit der jeweiligen Intensität der UV-Strahlung.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /