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Greenpeace: "Was uns Anzengruber verschweigt"

Energielieferanten geben Strompreisvorteile nicht an Haushalte weiter

In einem Interview in der aktuellen Ausgabe von "News" kritisiert Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber die Umsetzung der Energiewende in Österreich. Förderungen für Erneuerbare Energie würden nicht nur den Strompreis nach oben treiben, sondern auch den Markt verzerren. Greenpeace stellt klar, dass Anzengruber bewusst Tatsachen verschweigt, um die notwendige Energiewende in Österreich zu torpedieren. Julia Kerschbaumsteiner, Energiesprecherin bei Greenpeace kommentiert wie folgt:

"Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber verschweigt in seinem Interview mit 'News', dass der Ausbau von Ökostrom, allen voran Windenergie und Photovoltaik, zu merkbar günstigeren Börsenpreisen führen. Alteingesessene Energielieferanten, wie der Verbund, geben diese Preisvorteile jedoch nicht an die Haushaltskunden weiter. Aber genau diese Stromkunden müssen die Ökostromzulage bezahlen, während die Industrie davon weitestgehend befreit ist. Heißt: Die Energiewende wird hauptsächlich von privaten Stromkunden gestemmt. Dass die Bevölkerung - entgegen Anzengrubers Annahme - hinter der Energiewende steht, zeigt der massive Run auf Förderungen für Photovoltaik-Anlagen. Mit denen werden Haushalte zum Energieselbstversorger und damit zum Teil der Energiewende.

Naturgemäß sieht Anzengruber das Geschäft für den Verbund gefährdet, was wohl der wahre Hintergrund für die Kritik an der Energiewende und der Förderung von Photovoltaik & Co ist. Es ist erfreulich, dass Anzengruber für die Zukunft gänzlich ausschließt, in fossile Energieträger zu investieren. Allerdings vergisst der Verbund-Chef dabei zu erwähnen, dass sein Unternehmen nach wie vor Kohlekraftwerke betreibt und billigen 'Graustrom' importiert."


Artikel Online geschaltet von: / hackenberg /