© U31 / Lukas Schaller
© U31 / Lukas Schaller

Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit geht nach Wien

"Großer Ansporn für nachhaltiges Bauen in Wien"

"Hoch erfreut", zeigte sich Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou darüber, dass der Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit diesmal nach Wien geht. "Ich gratuliere den Preisträgern - den Architekten und Errichtern des Energiespar-Wohngebäude U 31." Schon die Nominierungen hatten für die herausragenden Leistungen in Wien gesprochen: von den neun nominierten Gebäuden aus ganz Österreich befinden sich drei in Wien. Mit dem U31 - Energiespar-Wohngebäude gewinnt zudem ein Wiener Vorzeigeobjekt den Staatspreis.

"Die Nominierung sowie die Prämierung ist eine Auszeichnung für die gesamte Baubranche in Wien sowie jene Abteilungen, die für die Schaffung der notwenigen Rahmenbedingungen verantwortlich sind. Gleichzeitig wird die Messlatte hoch gelegt und die Motivation geweckt energieeffiziente und ökologische Architektur weiterhin zu forcieren.", so Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou zur positiven Entwicklung der nachhaltigen Architektur in Wien.

Mit dem Preis werden hervorragende Leistungen von Bauherren, Architekten und Fachplanern gewürdigt, die anspruchsvolle Architektur und ressourcenschonende Bauweise kombinieren.

Energiespar-Wohngebäude U 31, Wien

Bauherrin: Heindl-Holding GmbH
Architekten: Querkraft Architekten ZT GmbH
Fachplanung: Schöberl & Pöll GmbH; BPS Engineering

Das Passivhaus-Wohngebäude U 31 im 20. Wiener Gemeindebezirk erreicht Bestwerte in puncto Energieeffizienz und Klimaschutz. Die Jury überzeugte jedoch vor allem die hohe Lebensqualität, die für die BewohnerInnen geschaffen wurde: Durch die rundumlaufenden Terrassen und die gezackte Außenform verfügt jedes Zimmer der 46 Wohneinheiten und der Büros im ersten Stock über einen Zugang zu einem großzügigen, privaten Grünraum - und das inmitten der Stadt.

Neben dem prämierten Objekt aus Wien waren unter den zahlreichen Einreichungen weitere zwei Wiener Vorzeigeobjekte für nachhaltige und energieeffiziente Bauweise nominiert: das "ÖAD Gästehaus Gasgasse" im 15. Wiener Gemeindebezirk, und das Objekt "Wohnen am Mühlgrund".

Gemessen an den nominierten Objekten zeichnet sich Wien beim Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit diesmal als bestes Bundesland aus. Wien weist schon lange eine hohe Passivhausdichte auf und gute Architektur wird vielfältig unterstützt. Im Hinblick auf die EU-Gebäuderichtlinie ist das Ziel der Stadt trotz des enormen Bevölkerungswachstums, den Energiehunger mittelfristig um zehn Prozent zu drosseln. Die Forcierung energieeffizienter Gebäude ist dafür unerlässlich.

Insgesamt gesehen weist Wien im Passivhaus-Standard sowohl geförderte mehrgeschoßige Wohnanlagen auf, als auch vier Studentenwohnheime sowie zahlreiche private Einfamilienhäuser. Großprojekte befinden sich zum Beispiel in der Seestadt Aspern und werden im Rahmen des "Eurogate"-Projektes auf den ehemaligen Aspanggründen im 3. Bezirk errichtet.

Nicht außer Acht sollen dabei Dienstleistungsgebäude gelassen werden. Um diese in Wien noch energieeffizienter zu gestalten hat die Magistratsabteilung 20 - Energieplanung einen Leitfaden mit zugehörigem Kriterienset "Energiebewusstes Bauen für Dienstleistungsgebäude in Wien" publiziert. Beide Broschüren richten sich primär an ProjektentwicklerInnen, BauträgerInnen sowie ArchitektInnen. Inhaltlich werden detaillierte Anleitungen zur integralen und energieeffizienten Planung in jeder Projektphase gegeben.

Eine starke Leistung wurde bisher ebenfalls im Bereich der Erneuerbaren Energien erreicht. So wurde beim Ausbau der solaren Energieformen in Wien 2012 bisher für mehr als 350 PV-Anlagen eine Förderung genehmigt. Das entspricht einer Steigerung um 40 % gegenüber dem Vorjahr und einer Gesamtinvestition in Solarenergie von nahezu 16 Millionen Euro.

Information zu den nominierten Projekten aus Wien:

ÖAD-Gästehaus Gasgasse, Wien
Bauherrin: Gemeinnützige Genossenschaft Heimbau
Architekt: Martin Kohlbauer
Fachplanung: Vasko & Partner, Schöberl & Pöll

Das ÖAD-Gästehaus in der Gasgasse im 15. Wiener Gemeindebezirk wurde in Passivhausbauweise samt kontrollierter Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung errichtet. Es bietet internationalen Studierenden hochwertige Apartments in unmittelbarer Nähe zum Westbahnhof. Ein umfassendes Monitoring der Raumluftparameter und Energieverbräuche sorgen ebenso wie die optimierte Materialwahl und ein ebenso umfassendes Chemikalienmanagement im Innenausbau für gute Innenraumluftqualität.

Wohnen am Mühlgrund, Wien
Bauherrin: Bauen und Wohnen GmbH
Architekten: Artec
Fachplanung: Schöberl & Pöll; Käferhaus; Auböck + Ka¡ra¡sz

Realisiert als zertifiziertes Passivhaus, erreicht der besonders ambitionierte Neubau Bestwerte im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz. Der Schwerpunkt liegt dabei auf "Miteinander auf allen Ebenen" im Rahmen von Mehrgenerationenwohnen. Ergänzend zur Anlage von betreuten Wohngemeinschaften wurde der Gestaltung und Zuordnung von innenliegenden Freiräumen und der gemeinsam nutzbaren Dachterrasse besondere Beachtung geschenkt.

Weitere Informationen auf www.staatspreis.klimaaktiv.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /