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Ein eigenes Auto? Nicht notwendig

Jahresbilanz 2012 des deutschen Bundesverband CarSharing zeigt: So viel CarSharing-Zuwachs wie noch nie

Berlin- Die Jahresbilanz des Bundesverbandes CarSharing e.V. zeigt auf: Knapp eine halbe Million Autofahrer in Deutschland nutzen derzeit CarSharing-Angebote. Damit ist Deutschland im internationalen Vergleich auf Platz 2. Die Nachfrage an
umweltfreundlicher Autonutzung ist groß, Tendenz steigend.


Über 453.000 Autofahrer nutzen in Deutschland die stationsbasierten
sowie die frei im Straßenraum verfügbaren CarSharing-Angebote, so der Bundesverband CarSharing e.V. in seiner Bilanz des Jahres 2012 (Stand: 01.01.2013).

Daraus ergibt sich für 2012 der größte bisher zu verzeichnende Anstieg der Nutzerzahlen und der Fahrzeugangebote. Dies ist einerseits auf das kontinuierliche Wachstum der klassischen, stationsbasierten CarSharing-Angebote zurückzuführen: Durch die Ausbreitung bestehender Anbieter sowie neu
im Jahr 2012 startende Anbieter sind bereits in 343 Städten und Gemeinden in Deutschland stationsbasierte CarSharing-Angebote nutzbar. Die weiteren
Zuwächse basieren auf dem starken Ausbau der Angebote der frei im Straßenraum verfügbar en Angebote (‘free floating’).

Diese Angebote werden aktuell von 183.000 eingeschriebenen Kunden genutzt.

Die Gesamtbilanz zeigt die große Nachfrage an nachhaltiger Mobilität in Deutschland. Im internationalen Vergleich steht Deutschland sowohl in absoluten
Zahlen als auch im Verhältnis der CarSharing-Nutzer zur Gesamtbevölkerung auf Platz zwei.

‘Diese Entwicklung gibt uns Ansporn, uns verstärkt für die Verbesserung der Rahmenbedingun gen der umweltfreundlichen Autonutzung in Kombination
mit dem öffentlichen Verkehr und dem Radverkehr gegenüber der Politik einzusetzen’ , kündigt Willi Loose, Geschäftsführer des bcs, an. Die Erstellung der
Kennzahlen in der Jahresbilanz 2012 erfolgte unabhängig von der Mitgliedschaft der Anbieter im bcs.

Viele Autofahrer in Deutschland haben inzwischen ihr eigenes Auto abgeschafft und nutzen die verschiedenen Angebote von CarSharing.‘Vor allem die stations
basierten CarSharing-Angebote sind sehr beliebt. Sie verzeichnen seit Jahren ein hohes regelmäßiges Wachstum im zwei stelligen Prozentbereich. Ihre
Umweltentlastung steht außer Frage’ , erklärt Loose. So ist die Zahl der CarSharing-Teilnehmer in diesem Bereich auf 270.000 Fahrberechtigte angestiegen. Das sind 22,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Auf diesen Trend wurde reagiert: Zum Ende 2012 standen den CarSharing-Nutzern 6.700 Fahrzeuge an 3.250 Stationen zur Verfügung. Der Zuwachs beträgt 19,6 Prozent.
Aber auch die free floating-Angebote, die es seit zwei Jahren in sechs deutschen Großstädten über 500.000 Einwohnern sowie in Ulm/Neu-Ulm gibt, werden ve
rstärkt genutzt. Hier sind binnen eines Jahres 146.000 Neukunden hinzugewonnen worden. Hier wurde durch die Eröffnung neuer Standorte und Ausweitung der bestehenden Angebote die Anzahl der Autos von 1.300
Fahrzeugen auf inzwischen 4.550 Autos erhöht.

Der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth, ordnet CarSharing verkehrspolitisch wie folgt ein: "CarSharing hat sich mittlerweile als vierte
umweltfreundliche Verkehrsform etabliert, neben Bus und Bahn,
Zu-Fuß-Gehen und Fahrradfahren. Es lässt sich leicht mit anderen Verkehrsmitteln kombinieren, ermöglicht Mobilität ohne eigenes Auto und spart wertvolle Flächen in Städten ein. Das Umweltbundesamt empfiehlt daher den Ausbau von verkehrsmittelübergreifenden Mobilstationen, an denen man schnell und unkompliziert zwischen Bahn, Bus, Fahrrad und CarSharing wechseln kann. Ein aktuelles Förderprogramm des BMU leistet Kommunen hierbei bereits finanzielle Unterstützung. Da sich CarSharing vor allem in dicht besiedelten Stadtquarti
eren anbietet, brauchen wir hier ausreichend Stellplätze im öffentlichen Straßenraum. Hierfür ist eine bundesgesetzliche Regelung erforderlich."

Der Bundesverband CarSharing (bcs) vertritt die politischen Interessen der Branche
auf bundesweiter Ebene und gegenüber den Ländern. Im Bundesverband sind derzeit 110 Anbieter organisiert.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /