© Thorben Wengert pixelio.de
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Deutscher Wärmemarkt: Schleichgang statt Energiewende

ISH: BDH und dena präsentieren Marktzahlen und bewerten die Entwicklung im Wärmemarkt

Frankfurt - Veraltete und ineffiziente Heizungen in Deutschland werden nach wie vor nur schleppend modernisiert. Der Markt für energiesparende Heiztechnik ist im Jahr 2012 um lediglich 3,4 Prozent gewachsen. Damit kommt die Modernisierung trotz Energiewende deutlich schleppender voran als in der ersten Hälfte des letzten Jahrzehnts. Diese Zahlen präsentierten gestern der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V (BDH) und die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) auf der ISH 2013, der weltweit größten Messe für Bad, Gebäude-, Energie-, Klimatechnik und erneuerbare Energien.

‘Für eine erfolgreiche Energiewende müssen wir raus aus dem Sanierungsstau’, so Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der dena, vor dem Hintergrund der aktuellen Zahlen. ‘Dafür brauchen wir mehr Markttransparenz sowie eine verlässliche und stetige Förderung’, ergänzt Kohler.

Gut 41 Prozent der in Deutschland verbrauchten Energie entfallen alleine auf Gebäude, davon 85 Prozent auf die Heizung und Warmwasserbereitung. Würde dieser größte Energieverbrauchssektor Deutschlands technisch auf Vordermann gebracht, könnten gut 15 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs eingespart werden. Der Hauptgeschäftsführer des BDH, Andreas Lücke, verweist auf den Modernisierungsstau in deutschen Heizkellern: ‘Nur etwa 25 Prozent der in Deutschland installierten 20 Mio. Heizungsanlagen entsprechen dem Stand der Technik. Moderne Heiztechnik anstelle der veralteten Anlagen würde 30 Prozent und mehr Energie einsparen und somit die Endverbraucher spürbar finanziell entlasten’.

Iris Jeglitza-Moshage, Mitglied der Geschäftsführung der Messe Frankfurt, zur ISH: ‘Die ISH ist die weltgrößte Leistungsschau für den Verbund von Energie und Wasser. Aufgrund ihrer führenden Stellung stellt sie die zentrale Austauschplattform für effiziente Gebäudetechnologien und nachhaltige Produktinnovationen dar.’


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /