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Ein AKW in Dukovany nur für Österreich?

Österreich braucht endlich Unabhängigkeit in der Energieversorgung!

Österreich importiert Atomstrom aus Tschechien – in der Größenordnung der Produktion eines Reaktorblocks des AKW Dukovany. Der tschechische Premierminister Topolanek schwärmt in höchsten Tönen vom Ausbau der AKWs Dukovany und Temelin und die österreichische Bundesregierung sagt kein Wort dazu. Kein Wunder: "Topolanek kann nur vom Ausbau schwärmen, weil er mit dem Export Geschäfte machen will" stellt Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum fest.

Die österreichische Stromstatistik und die Online-Daten des tschechischen Stromnetzbetreibers CEPS beweisen es: Österreichs Stromversorgung ist ob der jahrelangen Untätigkeit der Bundesregierung von tschechischem Atomstrom abhängig geworden.

"Österreich muss endlich die Unabhängigkeit in der Energieversorgung anstreben, das Ökostromgesetz reparieren und Maßnahmen im Bereich Effizienz setzen!" fordert Kerschbaum. "Die Abhängigkeit von tschechischen Atomstromimporten macht jegliche Anti-Atom-Politik unglaubwürdig!". Doch stattdessen beruft sich Wirtschaftsminister Bartenstein auf die Wichtigkeit internationaler Hochspannungsnetze wie der 380 kV Leitung Dürnrohr/Slavetice. - Vorteil: durch den Ausbau könnte noch mehr Atomstrom nach Österreich gebracht werden oder durch Österreich fließen.


In Tschechien versucht Premierminister Topolanek jetzt seine grünen Koalitionspartner davon zu überzeugen, dass ohne zusätzliche AKWs die Lichter ausgehen. Das Risiko für Umwelt und Bevölkerung, die diese Technologie nach wie vor mit sich bringt, und das durch keine Versicherung ausreichend gedeckt ist, trifft in erster Linie die tschechische Bevölkerung, aber auch Österreich. Doch wer profitiert von der steigenden Atomstromproduktion? Der Uranpreis hat sich seit 2001 versechsfacht hat und es ist klar, dass die Ressourcen nicht reichen. Wer glaubt heute noch daran, dass mit Atomenergie der Energiebedarf der Zukunft zu decken ist?

"Der Ausbau-Stopp war eine der wichtigsten Errungenschaften, die die tschechischen Grünen ins Regierungsprogramm einbringen konnten. Für die eigene Versorgung braucht Tschechien keine neuen Atomkraftwerke. Schon Temelin arbeitet in erster Linie für den Export – in Länder wie Österreich, denen die Anstrengung eine unabhängige Eigenversorgung anzustreben, offenbar zu groß ist", so Kerschbaum.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /