© Wien Energie- Passivhaus U2 Aspernstraße
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Fit für erneuerbare Energien und fit für jedes Klima

Neue Version des Planungstools PHPP zur Passivhaustagung

Darmstadt. Pünktlich zur Internationalen Passivhaustagung in Frankfurt am Main erscheint das Programm zur Planung von Passivhäusern in neuer Version. Das PHPP 8 bietet nicht nur erweiterte Rechenverfahren und eine noch bequemere Dateneingabe – neu sind unter anderem eine zentrale Liste zertifizierter Passivhaus-Komponenten und die Einbindung von Stromerträgen aus Photovoltaik. Die ersten Exemplare des neuen Passivhaus-Projektierungspakets in deutscher Ausgabe werden am 19. und 20. April am Stand des Passivhaus Instituts vorliegen. In englischer Sprache wird das PHPP 8 im Sommer 2013 veröffentlicht.

Die vom Passivhaus Institut entwickelte Software mit ausführlichem Handbuch ist seit Jahren eine zuverlässige Grundlage für Energiekonzepte von Effizienzhäusern. Das PHPP dient dabei nicht nur als Planungshilfe, sondern zugleich als Nachweis für die Einhaltung der Kriterien des Passivhaus-Standards – und damit etwa auch für eine KfW-Förderung. ‘Mit der neuen Version haben wir aktuelle Entwicklungen aufgegriffen und sind damit noch einmal einen großen Schritt nach vorn gekommen’, sagt Jan Steiger, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Passivhaus Institut in Darmstadt. Das PHPP 8 sei ‘fit für erneuerbare Energien und fit für jedes Klima’.

Vergleichende Studien mit dynamischer Gebäudesimulation haben gezeigt, dass die PHPP-Algorithmen nicht nur für europäische Länder funktionieren. Auch für heißes und tropisches Klima liefern sie zuverlässige Ergebnisse. Das Projektierungspaket kann damit auf allen Kontinenten als Planungs- und Nachweiswerkzeug für Passivhäuser eingesetzt werden. Zusätzliche Eingaben und Berechnungsverfahren ermöglichen mit dem PHPP auch die Konzeption einer passiven Kühlungsstrategie.

Die in der Praxis und im Hinblick auf die Europäische Gebäuderichtlinie (EPBD) zunehmende Kombination des Passivhauses mit erneuerbaren Energien ist im PHPP 8 ebenfalls berücksichtigt. Für Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen oder Erdsonden lassen sich die erwarteten Erträge jetzt direkt im Programm ermitteln. Neben der bereits in früheren Versionen vorhandenen Berechnung der solaren Warmwasserbereitstellung wurde ein Verfahren integriert, das auch die solare Heizwärmebereitstellung abschätzen kann. Für die stetig wachsende Zahl zertifizierter Bauteile für Passivhäuser steht im PHPP 8 ein zentrales Komponenten-Blatt zur Verfügung, das regelmäßig aktualisiert werden kann.

Visualisierung mit 3D-Tool ab Sommer 2013

Um die Eingabe der Daten noch bequemer zu gestalten, wurden die Nutzeroberfläche sowie einige Bedienelemente umstrukturiert und ergänzt. Zur zeichnerischen Eingabe und Visuali-sierung wird im Sommer 2013 außerdem das neu entwickelte 3D-Tool designPH hinzukommen. Das SketchUP-Plugin ermöglicht eine grafische Dateneingabe und eine Designmodellierung. Ein Vorgeschmack wird bereits auf der Ausstellung zur Passivhaustagung geboten.

Die Berechnungen der auf Excel basierten Software bleiben offen einsehbar, übersichtlich und inhaltlich nachvollziehbar. Mit dem Passivhaus-Projektierungspaket sind Architekten, Planer und Energieberater somit auch weiterhin und weltweit in der Lage, Entwurf und Komponenten auf der Grundlage klarer Zahlen zu optimieren.

GastautorIn: Benjamin Wünsch für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /