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Tschernobylgedenken in Kaplice

Grüne gedenken des 27. Jahrestages der Havarie in Tschernobyl

Kaplice – Im Kaplitzer evangelischen Bethaus Archa wurde am 26. April der französisch-österreichische Film ‘Der erste Tage’ über einen fiktiven Atomunfall in Dukovany gezeigt. Danach fand eine Diskussion mit dem oberösterreichischen Landesbeauftragten für Atomenergie, Ing. Dalibor Strasky und mit VertreterInnen der Grünen aus Tschechien und Österreich statt. Dabei erinnerte man sich an die Zeit vor 27 Jahren und wie einzelne Menschen die Situation damals erlebt hatten.

Die Veranstaltung fand im Rahmen der Europäischen Woche ‘Aktionen für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima’ statt. An diesen beiden Orten kam es zu den tragischesten und zerstörerischesten Industrieunfällen überhaupt. Ihre Folgen spüren wir nicht nur heute, sondern auch zukünftige Generationen werden den damit verbundenen Problemen nicht entgehen. So tauchten bei Kindern, die in der betroffenen Region geboren wurden, Mutationen auf. Diese Tragödie darf nicht vergessen werden.

Ein sicherer Weg ist die Nutzung ungefährlicher und erneuerbarer Energiequellen. Gerade in diesem Bereich wäre es gut, mit den österreichischen Nachbarn zusammenzuarbeiten. Im Bezirk Freistadt entstand das Projekt Helios, welches 27 Gemeinden umfasst, in denen etwa 70.000 Menschen leben. Dort funktioniert seit 2012 das in Österreich bisher größte, aber dezentral betriebene Photovoltaikkraftwerk. Vor allem auf den Dächern öffentlicher Gebäude (Gemeindeämter, Schulen, usw.) wurden in der Zwischenzeit etwa 100 kleinere Anlagen mit einer Gesamtleitung von etwa 2 MW installiert, was dem Jahresverbrauch von ca. 600 Haushalten entspricht.

Investor kann dabei jeder werden, der sich mit mindestens 500 € beteiligt. Es ifunktioniert ähnlich wie ein Darlehen, welches der Investor innerhalb von 15 Jahren (jedes Jahr 1/15) zurückbekommt und dazu 3,3% Zinsen auf das noch aushaftende Kapital. So organisiert sich die Öffentlichkeit die Energiewende hin zu den Erneuerbaren Quellen schrittweise selbst. Es ist also nicht wahr, dass wir nur die Möglichkeit haben, zwischen dem Risiko aus Atomkraftwerken mit der offenen Frage ‘wohin mit dem Atommüll’ und einer Landschaft mit überteuert zugepflasterten Photovoltaikfeldern zu wählen.

Quelle: Deník Ceskokrumlovsko übersetzt von Bernhard RIEPL

GastautorIn: Ruzena Sandova, Mitglied der Strana Zelenych für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /