© Philips- Raiffeisen-Passivhaushochhaus in Wien
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ÖGNI: Die Immobilienwirtschaft feierte die Nachhaltigkeit auf der GREET

Der Gebäudebestand spielt wichtige Rolle

Seit einem Jahr zeichnete die ÖGNI 33 Leuchtturmprojekte der Nachhaltigkeit mit über 1 Mio. m2 BGF aus, darunter die Wiener Vorzeigeprojekte TownTown CB 09 und Smart Office (Nordbahnstr. 3). Aber nicht nur der Neubau spielt eine zentrale Rolle sondern vor allem der Bestand, der fast 50 Prozent der zertifizierten Fläche ausmacht.

2010 begann die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) Blue Buildings vor dem Sommer mit dem internationalen DGNB System, welches ein Gebäudebewertungs-system der 2. Generation ist, auszuzeichnen. "Den Rhythmus, vor den Sommerferien zu zertifizieren, haben wir seither beibehalten und konnten heuer zum bereits 4. Mal auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken", führt Gründungspräsident Philipp Kaufmann aus und ergänzt: "Im letzten Jahr haben wir die Schallmauer von 1 Mio. m2 Nutzfläche durchbrochen und sehen darin einen Beleg, dass die Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft angekommen ist". "Mittlerweile geht es nicht mehr nur um nachhaltiges Bauen im Neubau sondern vor allem auch um den Bestand", so Vizepräsident Christian Wetzel (CalCon), da der Bestand ein zentraler Baustein für den Paradigmenwechsel hin zur Nachhaltigkeit ist. "Beim Bestand kommen immer Umweltmanagementsysteme für den Betreiber als auch den Nutzer ins Spiel", ergänzt Willibald Kaltenbrunner (denkstatt).

Zwtl.: DGNB Zertifizierung für TownTown und Smart Office

Die GREET Vienna ist ein Treffpunkt für die Immobilienwirtschaft von CEE und SEE (von Österreich bis Russland) und ÖGNI war stolzer Partner der Veranstaltung im glanzvollen Ambiente des Palais Niederösterreich. Die Abendveranstaltung bot den würdevollen Rahmen für die Zertifikatsverleihung an TownTown Company Building (CB) 09 und Smart Office. Das CB 09, welches bereits 2011 fertiggestellt wurde, ist mit DGNB Gold, der höchsten Stufe, ausgezeichnet worden. "Das CB 09, welches wir selber nutzen, spart 60% der Primärenergie im Vergleich zu einem Referenzprojekt ein. Mit der idealen Bürotiefe, der Lichtlenkung kombiniert mit dem Einsatz von effizienten Beleuchtungskörpern und mit einem optimierten Belüftungskonzept können wir eine gesteigerte Behaglichkeit in den Büroräumen schaffen, die zu einem optimalen Arbeitsumfeld führt." erläutert Urs Waibel (Geschäftsführer von STC-Swiss Town Consult Development GmbH) und fühlt sich bestätigt, dass die Zahlen des laufenden Betriebes die Soll-Werte der Planung untermauern. "Das CB 09 war eines der ersten Projekte in Österreich, welches bereits in der Planung das DGNB System als Tool verwendete. Integrale Planung war somit von Beginn Realität und die wegweisende Umsetzung ist ein leuchtendes Beispiel für zukünftige Vorhaben ", ergänzt Kaufmann.

Das zweite ausgezeichnete Projekt Smart Office befindet sich in der Planungsphase und ist demnach mit dem DGNB Vorzertifikat, ebenfalls in Gold, ausgezeichnet worden. Das Bürogebäude wird eines der modernsten Gebäude Österreichs und wird den oft propagierten Ansatz von Smart City, der für Wien relevant ist, in die Realität umsetzen. Das Projekt besticht durch seine Energieversorgung, da die Stromgewinnung über eine Photovoltaikanlage und Windräder am Dach erfolgen soll. Peter Noack, Geschäftsführer der HOCHTIEF Development Austria ist vom Energiekonzept überzeugt: "Mit dem erzeugten Strom werden wir eine Wärmepumpe antreiben, über die wir das Gebäude heizen und kühlen können. So werden wir bis zu 50 Prozent der Heiz- und Kühlenergie mit Wind, Sonne und Wasser generieren können." Neben der Energieeffizienz setzt der Bauherr beim Smart Office auch auf ein anpassungsfähiges stützenfreies Raumnutzungssystem und bietet Ladestationen für Elektroahrzeuge sowie Bike- und Carsharing-Points.

Nachhaltigkeit wird Realität - ein Anlass zum Feiern

Getreu dem Motto "Visionen ohne Umsetzung bleiben geträumt" freut sich Gründungspräsident Philipp Kaufmann über die 33 ausgezeichneten Leuchtturmprojekte des letzten Jahres und die damit bewiesene Leistungsfähigkeit der österreichischen Immobilienwirtschaft. Beim sommerlichen Wetter feierte die Branche die Ergebnisse der harten Arbeit bis in den späten Abend.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /