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Umweltgruppen fordern glaubwürdige Kriterien für nachhaltige Biokraftstoffe

Bessere Lösungen für eine Verringerung der Verkehrs-Emmissionen vorhanden-

Brüssel – Bisher ausgearbeitete EU-Unterlagen zeigen, dass die geplanten Kriterien für die Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen nicht verhindern, dass ein Anstieg der Treibhausgasemissionen erfolgt und es negative Auswirkungen auf Tier-und Pflanzenwelt und die Menschen geben kann, warnten am Freitag in Brüssel internationale Umwelt-Gruppen. Die derzeit geplanten Kriterien seien nur ‘kosmetische Änderungen’ an den sehr schwachen Kriterien, die von der Europäischen Kommission im Januar vorgeschlagen wurden. Vertreter aus den EU-Mitgliedstaaten treffen sich derzeit, um Nachhaltigkeitskriterien für die Produktion von Biokraftstoffen zu vereinbaren. Im Vorjahr wurde festgelegt, dass die Verwendung von Biokraftstoffen nur unter der Bedingung forciert werden soll, wenn diese entsprechende Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Die nun durchgesickerten Dokumente vom 28. März zeigen, dass die Mitgliedstaaten diese bisher ignorieren. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass derzeit größere Auswirkungen, wie Veränderungen in der Flächennutzung, noch nicht entsprechend berücksichtigt werden.

BirdLife International, das European Environmental Bureau, Friends of the Earth Europe und Greenpeace fortdern deshalb leitende Regierungsbeamte aus allen EU-Ländern dazu auf, die bisherigen, zu schwachen Vorschläge abzulehnen. Entsprechende Normen für Biokraftstoffe müssen festgelegt werden, bevor man sich auf verbindliche Ziele festnagelt. Nachhaltige Biomasse, die heute bereits verfügbar ist, sollte erst dort eingesetzt werden, wo diese am effizientesten ist: vor allem in den Sektoren Strom und Wärme.

Adrian Bebb, Agrofuels Koordinator für die Friends of the Earth Europe, sagte: ‘Die Verhandlungen zeigen, dass die EU bereit ist, Biokraftstoffe als grün zu titulieren, stattdessen werden Umweltschäden verursacht.’ Ariel Brunner, Policy Officer für Landwirtschaft BirdLife International, erklärte: ‘Es wäre mutig von der EU, zuzugeben, dass Biokraftstoffe mit den derzeit vorgeschlagenen Standards und Zielen nicht akzeptabel sind, weil damit das Risiko der Klima-Krise verschärft werden kann. Es gibt eine Menge Hinweise darauf, dass andere Maßnahmen, wie die Verbesserung der Effizienz der Fahrzeuge oder einfach nur die Durchsetzung von Tempolimits, derzeit eine bessere Lösung für Verkehrs-Emissionen wären.’


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /