Rechnitzer Umweltskandal setzt sich fort

Verdacht der Freunderlwirtschaft erhärtet sich

"Denn sie wissen nicht, was sie tun", so in etwa könnte man die Aussagen sowohl des Geschäftsführers der Südburgenländischen Regionalbahn, Adolf Schuch, als auch seines Freundes des Herrn Bezirkshauptmanns von Oberwart in einem Satz zusammenfassen. Wie berichtet, duldet die Bezirkshauptmannschaft Oberwart einen illegalen Bahnabbau in Rechnitz, der dabei entstehende Sondermüll wird an Ort und Stelle vergraben oder in ein Bachbett gekippt.

Herr Schuch behauptet nun, wie einem heutigen Bericht von ORF-ON heute zu entnehmen ist, dass die Schwellen eh entsorgt wurden und das mit dem Bachbett kann er sich nicht vorstellen. Dabei wäre es ein leichtes, das festzustellen, er müsste nur auf "seinen" Bahnhof in Rechnitz fahren und nachschauen. Wir haben unsere Behauptungen mit Fotos belegt.

Immer skandalöser wird jedoch die Rolle seines Freundes, des Bezirkshauptmannes von Oberwart. Während er am Sonnstag dem KURIER gegenüber noch behauptet, es gäbe in Rechnitz gar keinen Gleisabbau, daher auch kleine Schwellen - was ja sogar sein Freund Schuch mittlerweise widerlegt hat - so ist im heutigen ORF Bericht zu lesen, die Bezirkshauptmannschaft werde den Sachverhalt prüfen.

Nun liegt demVerein Schiene Südburgenland, dem Betreiber der Museumsbahn Oberwart - Oberschützen, ein Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Oberwart vom 23. Mai dieses Jahres unter Aktenzahl OW-09-11-244-12 vor, worin die Bezirkshauptmannschaft erklärt, bereits eine Prüfung des Sachverhalts veranlasst zu haben. In 6 Wochen war es also der Bezirkshauptmannschaft nicht möglich, nach Rechnitz zu fahren und dort Nachschau zu halten, eventuell Fotos zu machen und die notwendigen Schritte einzuleiten, während auf der anderen Seite im Eilzugstempo der Abbau der Strecke Oberwart - Oberschützen durchgepeitscht werden soll.

Wir erwarten jetzt eine ganz klare Reaktion der Politik, insbesondere des Umweltlandesrates, der Verkehrslandesrätin sowie der Bürgermeister von Rechnitz, Oberwart, Bad Tatzmannsdorf und Oberschützen. Wir verlangen, dass der Abbau für die Strecke Oberwart - Oberschützen so lange nicht genehmigt wird, bis die Vorgänge rund um Rechnitz restlos aufgeklärt sind. Wir verlangen weiters, dass das Genehmigungsverfahren für den Abbau der Streck Oberwart - Oberschützen nach objektiven Kriterien und nicht auf Grundlage persönlicher Gefälligkeiten neu aufgerollt wird, die betroffenen Anrainer zu Wort kommen und nicht der Abbau der Strecke auf Biegen und Brechen durchgezogen wird. Werden die Politiker jetzt nicht munter, ist der zweite Akt dieses jämmerlichen Schauspiels vorprogrammiert.

GastautorIn: Christian Schuller Freunde der Museumsbahn Oberwart - Oberschützen (FROWOS) für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /