© Stefan Fencl
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Schwerer Schlag für Güssing: Biomasse-Kraftwerk Güssing ist insolvent

Das Güssinger Energiemodell gerät in Gefahr- Forschungsprämien fehlen seit 2 Jahren

Güssing gilt seit langer Zeit als internationales Vorrzeigezentrum im Bereich erneuerbare Energie. Die Gerüchteküche brodelte schon länger- nun ist es fix: Die Insolvenz der Biomasse-Kraftwerk Güssing GmbH., die heute bekannt gegeben wurde. Die Passiva sind 5,9 Millionen Euro hoch. Damit ist die Weiterführung der Biomasseforschung in diesem Bereich ungewiss, betroffen sind 9 Mitarbeiter samt der Geschäftführung. Das Biomasse-Kraftwerk Güssing wurde als Forschungsanlage gegründet und erzeugte Holzgas aus dem Holz sowie Strom und Wärme, bereits mit Ende Juni wurde der Betrieb des Kraftwerks eingestellt, da Schulden in Höhe von fast sechs Millionen Euro. fällig gestellt wurden. Der Hintergrund: Bereits zu Beginn des Jahres kam es zu Problemen, da das zuständige Finanzamt im Burgenland das Kraftwerk nicht mehr als Forschungsanlage sondern als kommerzielle Anlage einstufte. Es kam zur Streichung von Forschungsfördergeldern. Eine Berufung dagegen blieb leider ohne Erfolg. Der Mehrheitseigentümer des Biomasse-Kraftwerks, die Care Beteiligungsverwaltung GmbH., hat nun ein Sanierungsverfahren mit Eigenverantwortung beantragt. Wenn die Gläubiger zustimmen, dann darf das Kraftwerk unter Aufsicht eines Masseverwalters weiter betrieben werden und die Gläubiger bekommen innerhalb von zwei Jahren 30 Prozent ihrer Forderungen erfüllt, wenn diese Quote nicht geschafft wird, so muss Konkurs angemeldet werden. Die Care Beteiligungsverwaltung GmbH. geht von einer Weiterführung des Betriebes aus, mit Weiterbeschäftigung der 9 Mitarbeiter. Ein Kunde, die Fernwärme Güssing, ist damit dazu gezwungen, nun ihre Kunden, die auch aus der Industrie kommen, mit Wärme aus eigenen Anlagen zu versorgen.

Momentan hat man in Güssing die Hoffnung, das die Biomasseanlage rasch wieder in Betrieb gehen kann.

Das Europäische Forschungszentrum für erneuerbare Energie und andere Güssinger Projekte sind nicht betroffen- dennoch gibt es Druck, weil das Land Burgenland das wirtschaftliche und technische Potenz von zehn Firmen prüfen lässt. Details dazu sind bis Ende August zu erwarten.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /