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E-Autos in Österreich ein Flop

Offener Brief von Oliver Hromada/EUROZEM

E-Autos in Österreich ein Flop.
Mittagsjournal von Ö1 zusammengestellt von Barbara Battisti.

Gleich vorweg. Alle Elektroautofahrer haben die Botschaft vernommen. Es ist und bleibt ein Flop.

Experten erklären im Radiobeitrag warum die Elektromobilität keine nennenswerten Erfolge in Österreich verbuchen kann.

Grund dafür sei eine unzureichende Ladeinfrastruktur. Dies ist insofern interessant, denn wenn man andersrum die Energieversorger wie zum Beispiel VERBUND, EVN oder KELAG hört, loben sich die Konzerne ob ihrer erfolgreichen Elektrifizierungsqualität durch ganz Österreich. Das Leitungssystem scheint bereits seit den 1970er Jahren vom Bodensee bis nach Gramatneusiedl zu funktionieren. Also scheint die Ladeinfrastruktur (Stromkabel) nicht der Hauptgrund zu sein.
Weiter Grund für die schleppende E-Mobil Geschichte sind die geringen Reichweiten der angebotenen Fahrzeuge. Das ist schlichtweg korrekt. Technisch ist heute wesentlich mehr möglich. Als Experte muss man sich jedoch die Frage gefallen lassen, wohin eine 300-500 Kilometer große Reichweite führen soll? Zum nächsten Stau? Zur nächsten Umfahrungsstrecke? Noch mehr Straßen? Da erkennt man zugleich, dass die genannten Experten nur für einen fokussierten Kleinstbereich zuständig sind. Für größere Zusammenhänge waren diese Experten eine schlechte Wahl.

Nächster Grund fürs Scheitern.

Die hohen Anschaffungskosten: Der Bericht war in seiner Kürze sehr oberflächlich und daher konnte wohl auf die tatsächlichen Kosten nicht eingegangen werden. Anschaffungskosten plus Erhaltungskosten minus Prestigefaktor ergeben für Otto-Normalverbraucher den ‘Kundennutzen’.

Bei Marke XY bzw. Verführer Wagen sieht die Rechnung dann so aus: Anschaffungskosten 25.000 EUR plus 2.500 EUR pro Jahr (Versicherung, Service und Sprit) plus Anerkennung = ‘Das Gefühl in der Mitte der Gesellschaft angekommen zu sein!’

Bei Elektroauto Marke XY: Anschaffungskosten ca. 30.000 EUR plus 1.500 EUR (Versicherung, Service und Strom, falls nicht gratis vom eigenen Hausdach) plus = ‘Das Gefühl am Rande der Gesellschaft zu stehen’.

Genau da liegt der Kern.

Die Entscheidung den fossilen Irrweg zu verlassen wird in der Gesellschaft nicht positiv anerkannt. Man gilt als Sonderling und Gutmensch. Man stellt sich Diskussionen rund um das Thema: Klimawandel, Energiebereitstellung und erlangt so ein Wissen rund um Effizienz. Der Konsument wird dadurch kritischer und kann seinen Ressourcenverbrauch für seine Mobilität genau benennen.

Na bravo. Genau darauf haben alle gewartet:

Hier entsteht aber eine Gefahr. Sollte die solare Elektromobilität in die Gesellschaft einsickern, haben wir plötzlich mündigere Bürger die unabhängig sind von fossilen Energiestrukturen. Es gibt einen gewissen Punkt (tipping point) bei dem die kritische Masse ein gesamtes System kippen lässt.
Deshalb sind die Experten der Ansicht, dass eine Individualförderung für PRIVATE nicht sinnvoll ist.

Für Kommunen und Firmen besteht seit Jahren eine gute und funktionierende Förderpolitik. Ich selbst saß am runden Tisch und bei vielen Gesprächen fordere ich seit Jahren die Unterstützung für private Endverbraucher. Vergebens. Ich war jedoch auch zumeist der Einzige der persönlich als praktizierender Elektroautofahrer den Experten gegenüber saß!

Oliver Hromada
Vorstandsvorsitzender vom
EUROPÄISCHEN ZENTRUM FÜR SOLARE MOBILITÄT


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /