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Klimaanlagen sind unnötige „Klima-Killer“

Die Grünen Gemeinderäte Spitzmüller und Dobrovits raten zu Alternativen, die langfristig günstiger und ökologischer sind.

Oberwart/Mattersburg - Die Hitzewelle der letzten Tage hat es in sich, kühle Räume sind da wahrlich eine Wohltat. Immer öfter ist deshalb die Klimaanlage ein fixer Bestandteil von Wohnungen, Büroräumlichkeiten und Geschäftslokalen. ‘Unnötigerweise’, wie Wolfgang Spitzmüller, Grüner Bezirkssprecher von Oberwart, und Michael Dobrovits, Grüner Gemeinderat in Mattersburg, unisono betonen. ‘Dadurch werden Unmengen an zusätzlichen Stromverbrauchern geschaffen, die wiederum den Klimawandel beschleunigen.’


Grund für extreme Innentemperaturen sind zumeist massive Bau- bzw. Planungsfehler, wie Dobrovits, im Brotberuf selbst Baumeister, erläutert: ‘Riesige Dachfensterflächen, schlechte Dämmung, Südfassaden ohne Beschattung, aber auch falsch geplante Wintergärten sind die Hauptfehler.’


Menschen, die in alten Bauernhäusern wohnen, wissen in Tagen wie diesen die Vorteile relativ kleiner Fenster und dicker Mauern zu schätzen. Spitzmüller spricht aus Erfahrung, wohnt er doch seit 17 Jahren in einem alten Bauernhaus: ‘25 bis 26°C haben wir im Moment, wenn es draußen an die 35°C hat, eine echte Wohltat.’

Da heutzutage viel mit Beton und großzügigen Glasflächen gebaut wird, ist es auch in Büros und Geschäften ohne Klimaanlage kaum auszuhalten. Die Dämmung ist im Privatbau vor allem für den Kälteschutz Thema, dies hilft zwar auch im Sommer die Hitze draußen zu lassen, aber auf den Sonnenschutz wird zu wenig Rücksicht genommen. Dobrovits erklärt dazu: ‘Unbeschattete Glasflächen wirken im Hochsommer praktisch wie Heizlüfter mit hunderten Watt Leistung, Dachflächenfenster ‚leisten’ das Doppelte. So selbstverständlich heute die Wärmedämmung ist, so selbstverständlich muss auch die richtige Beschattung werden, dämmen alleine reicht nicht.’

Investitionen in den Sonnenschutz rechnen sich bereits nach einigen Jahren, im Gegensatz zu Klimageräten und ihren laufenden Strom- und Servicekosten. Übrigens: Naturdämmstoffe haben aufgrund ihrer Masse eine bessere spezifische Wärmekapazität, setzen so der Hitze mehr Masse entgegen als Styropor oder Mineralwolle, und sind für den sommerlichen Überwärmungsschutz besonders gut geeignet.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /