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Greenpeace: Extreme Wettersituationen gefährden Energieerzeugung

Energieversorgung kann nur durch Ausbau von Erneuerbaren gewährleistet werden

Anfang Juni verzeichnete Österreich das verheerendste Hochwasser seit 2002. Heute, exakt zwei Monate später schießen die Thermometer hoch in Richtung Hitzerekord. Direkt betroffen sind von unvorhersehbaren Situationen wie dem Hochwasser und der massiven Trockenheit auch die Wasserkraftwerke, mit denen ein Anteil von 55 Prozent der Stromversorgung in Österreich abgedeckt wird. "Am Kraftwerk Grafenstein in der Donau beträgt die Wasserführung im Normalfall 2200 m3 pro Sekunde. Heute liegt dieser Wert bei nur 1500 m3 pro Sekunde, was die Energieproduktion massiv beeinträchtigt. Auch bei Hochwasser-Situationen muss die Energieproduktion in den Wasserkraftwerken drastisch gedrosselt werden. Durch den Klimawandel verursachte extreme Wettersituationen beeinträchtigen schon heute unsere Energieversorgung", so Julia Kerschbaumsteiner, Energiesprecherin bei Greenpeace. Gefordert sei nun die Politik, mit wirksamen Mitteln den Klimawandel zu bekämpfen.

Am vergangenen Dienstag verzeichnete der Verbund wegen der massiven Trockenheit in den vergangenen Wochen Erzeugungseinbußen von 20 Prozent an seinen Donaukraftwerken. Am direkten Zusammenhang zwischen Extremereignissen wie der aktuellen Hitzeperiode oder den Überflutungen vom Frühsommer und dem sich verändernden Klima zweifelt heute kaum noch jemand. So etwa verweist die Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) auf Klimamodelle, die häufigere und intensivere Extremereignisse prognostizieren. Doch die bislang gesetzten Maßnahmen, um die Folgen des Klimawandels zu bekämpfen verkennen die Notwendigkeit, mit der gegen den Klimawandel vorgegangen werden muss.

"Die Ereignisse der letzten Monate sind ein weiterer Beleg dafür, dass der Klimawandel in Österreich angekommen ist. Ohne wirksame Maßnahmen werden wir mit drastischen Folgen, wie etwa Energiemangel, zu rechnen haben", so Kerschbaumsteiner. Zum einen brauche es die konsequente Verfolgung der Energiewende in Österreich. "Die nächste Bundesregierung muss sich die Energiewende und damit verbunden echte Klimaschutz-Politik auf die Fahnen heften", fordert Kerschbaumsteiner. Neben dem zügigen Ausbau von erneuerbarer Energie müsse ein Hauptaugenmerk auf der Diversifikation der Energieträger liegen. "Es benötigt einen Energiemix aus allen erneuerbaren Energiequellen, wie Wind, Sonne und Co., um gerade in trockenen Perioden einen Ausgleich zu schaffen und Versorgungssicherheit gewährleisten zu können", spricht sich die Greenpeace-Sprecherin für eine Beibehaltung des aktuellen Fördersystems aus. Nur das Einspeisemodell würde einen ausgeglichenen Ausbau der Erneuerbaren ermöglichen. Zusätzlich müsse sich Österreich auf europäischer Ebene für drei ambitionierte verbindlichen Klima- und Energieziele einzusetzen: drastische Reduktion von Treibhausgasen, konsequenter Ausbau von Erneuerbarer Energie sowie ambitionierte Ziele zur Energieeffizienz.



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /