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Greenpeace warnt: ÖVP-naher Lobbyist setzt in EU Fracking durch

Ehemaliger Schüssel-Mitarbeiter Beyrer betreibt intensives Lobbying für Schiefergas-Förderung

Köln/Brüssel/Wien - Greenpeace kritisiert die Aussagen von Energiekommissar Günther Öttinger im Rahmen einer Energiekonferenz in Köln. Im Interesse der Industrie macht sich der CDU-Politiker dafür stark, die Förderung von Schiefergas als "Option offen zu halten" und "Geologen und Ingenieuren ihre Arbeit machen zu lassen."

"Der ÖVP-nahe Lobbyist Markus Beyrer setzt sich als mächtigster Industrievertreter in Brüssel offenbar durch. Die Industriellenvereinigung muss aufklären, welche Rolle sie bei diesem Lobby-Vorstoß spielt", fordert Greenpeace-Energiesprecherin Julia Kerschbaumsteiner.

Greenpeace liegt ein persönlicher Brief von Beyrer an die irische Ratspräsidentschaft vom Mai vor, in dem er forderte, die Politik in Europa solle sich "neu fokussieren und die technologische Entwicklung und Investitionen z.b. in die Schiefergas-Förderung unterstützen."

Beyrer wechselte nach seinen Tätigkeiten als wirtschaftspolitischer Berater im Kabinett von Ex-Bundeskanzler Schüssel, Generalsekretär der Industriellenvereinigung und Chef der ÖIAG, als Generaldirektor zur einflussreichen Brüsseler Lobbyingorganisation BusinessEurope. Einziges österreichisches Mitglied von BusinessEurope ist die Industriellenvereinigung.

"Die Risiken für das Grundwasser und damit für die Menschen sind klar bekannt. Fracking ist keine Lösung für Europas Energiezukunft", ist Kerschbaumsteiner überzeugt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /