© Oekonews/Wolfgang Pucher - Vertreter des Netzwerks am Podium: Hans Kronberger, Gerhard Heilingbrunner, Fritz Binder-Krieglstein, Erwin Stubenschrott, Heinz Kopetz
© Oekonews/Wolfgang Pucher - Vertreter des Netzwerks am Podium: Hans Kronberger, Gerhard Heilingbrunner, Fritz Binder-Krieglstein, Erwin Stubenschrott, Heinz Kopetz

Netzwerk WIRKSAMER KLIMASCHUTZ fordert starkes Umweltministerium

Neues Netzwerk fordert starkes Umweltministerium mit Kompetenzen aus dem Energie- und Verkehrsressort - ökologische Steuerreform, mehr Erneuerbare, Geld für Wärmedämmung und erneuerbare Energien, AUS für Ölheizung

© Oekonews/Wolfgang Pucher -  Erwin Stubenschrott/KWB zeigt auf: den größten Teil unserer Energie verheizen wir!
© Oekonews/Wolfgang Pucher - Erwin Stubenschrott/KWB zeigt auf: den größten Teil unserer Energie verheizen wir!
© Oekonews/Wolfgang Pucher - Heinz Kopetz ist von der Notwendigkeit des 5 Punkte Programms überzeugt
© Oekonews/Wolfgang Pucher - Heinz Kopetz ist von der Notwendigkeit des 5 Punkte Programms überzeugt
© Oekonews/Wolfgang Pucher -  Hans Kronberger und Gerhard Heilingbrunner plädierten für eine wirksame Klimaschutzpolitik
© Oekonews/Wolfgang Pucher - Hans Kronberger und Gerhard Heilingbrunner plädierten für eine wirksame Klimaschutzpolitik

Petition vor der NR_Wahl: „Österreich braucht eine wirksame Klimaschutzpolitik“

Wien - Der Klimawanel zeigt seine Auswirkungen bereits jetzt- in Österreich! Hochwässer und Dürren traten heuer hintereinander auf. Eine der Hauptursachen dafür sind die CO2-Emissionen aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas. Obwohl Österreich in puncto Einsparung von Emissionen europaweites Schlusslicht ist, ist das Thema Klimaschutzpolitik im aktuellen Wahlkampf kaum vertreten.

Ein von bisher 16 Organisationen und Firmen aus den Bereichen Umwelt und erneuerbare Energien, sowie aus der Wirtschaft und der Entwicklungshilfe gegründetes NETZWERK WIRKSAMER KLIMASCHUTZ will der Klimaschutzpolitik in
Österreich neuen Aufwind verleihen.

Denn: Die nächste Regierung muss in Sachen Klimaschutz viel aktiver werden und den Ausbau der erneuerbaren Energien und damit die Senkung der Treibhausgasemissionen mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln beschleunigen.

Endlich ein starkes Umweltministerium mit Energie- und Verkehrskompetenzen

Das Netzwerk appelliert vor den Wahlen an die künftige Bundesregierung, die Verantwortung Österreichs für aktiven Klimaschutz ENDLICH ernst zu nehmen.

‘Die bislang getroffenen Maßnahmen für eine wirksame Klimaschutzpolitik in Österreich müssen dringenst koordiniert umgesetzt werden’, ist Gerhard Heilingbrunner, ehrenamtlicher Präsident des Umweltdachverbandes überzeugt.

Eine wesentliche Grundvoraussetzung für erfolgreichen Klimaschutz ist die Stärkung des Umweltministeriums mit umfassenden Klimaschutz-Kompetenzen aus dem Verkehrs- und Energieministerien. "Nur eine volle Integration der umweltrelevanten Eckpfeiler aus dem Energie- und aus dem Verkehrsministerium in das bestehende Umweltressort kann eine nachhaltige Energieversorgung und wirksame Luftreinhaltepolitik einleiten und Österreich den EU-20/20/20-Zielen näher bringen.’ meinen die Proponenten.

Ein 5-Punkte-Programm für wirksame Klimapolitik

Folgende fünf Empfehlungen sollen darüber hinaus Österreichs Klimaschutzpolitik entscheidend vorantreiben:


1. Konsequenter Fahrplan zur Umsetzung einer ökologischen Steuerreform
2. 100 % erneuerbarer Strom innerhalb von zehn Jahren
3. Investitionsoffensive für Wärmedämmung und Förderung der naturverträglichen
erneuerbare Energien; Abbau umweltschädlicher Subventionen – keine öffentliche
Unterstützung für fossile Energien
4. Ausbau der erneuerbaren Wärme unterstützt mit zusätzlich 150 Mio. Euro jährlich
5. Keine neuen Ölheizungen

Ökologische Steuerreform und Abbau von Subventionen für klimaschädliche Investitionen logisieren und umweltschädliche Subventionen abbauen

‘Um umwelt-, arbeitsmarkt- und wirtschaftspolitische Zielsetzungen gleichermaßen zu erreichen, hat die Implementierung einer ambitionierten, aufkommensneutralen ökosozialen Steuerreform höchste Priorität. Dabei stellt die Senkung der Lohnnebenkosten bei gleichzeitiger, sozial und wirtschaftsverträglich gestalteter Anhebung von Umwelt- und Energiesteuern den zentralen Eckpfeiler dar. Außerdem müssen durch den Abbau von umweltschädlichen Subventionen, wie z. B. PendlerInnenpauschale und Dienstwagenprivilegien, inklusive einer umfangreichen Reform der Ökostromförderung, ausreichend Finanzmittel in Richtung mehr erneuerbare Energien umgelenkt werden’, so Heilingbrunner.


Entscheidend für die nächste Bundesregierung wird nach Ansicht des Netzwerkes auch die Umsetzung eines umfangreichen Programms an Energieeffizienzmaßnahmen sein. Energiewende durch 100 % Strom & Wärme aus Erneuerbaren Klimaschutz und Energiewende hängen unmittelbar zusammen. Deswegen ist es bedauerlich, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien in Österreich in den letzten Jahren langsamer erfolgte als im Rahmen der EU-Politik vereinbart. Dazu Hans Kronberger, Photovoltaik Austria: ‘Die Photovoltaik in Österreich ist endlich aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst worden. Sie wird mittelfristig eine Rolle als CO2-freie Strombereitstellungstechnik spielen. Wir gehen davon aus, dass wir bis 2020 8 % des in Österreich verbrauchten Stroms bereitstellen können. Die wichtigsten Schritte in nächster Zeit sind: Überwindung bürokratischer Hürden, barrierefreier Zugang zu den Netzen und Optimierung des Eigenverbrauchs an elektrischem Strom.’ Die geforderte Energiewende ist nicht nur von ökologischer Bedeutung, sie bietet auch enorme wirtschaftliche Vorteile, hebt Erwin Stubenschrott, Geschäftsführer der Firma KWB – Kraft und Wärme aus Biomasse in der Steiermark, besonders hervor: ‘Der rasche Umbau des Energiesystems, vor allem in den Bereichen Wärme und Strom, bietet die Chance, flächendeckend zahlreiche Arbeitsplätze zu schaffen und vielen Firmen den Einstieg in Zukunftstechnologien zu eröffnen. Österreich darf nicht länger zusehen, wie auf diesem Gebiet andere Länder davonziehen.’

Der Energiewende läuft die Zeit davon

Das NETZWERK WIRKSAMER KLIMASCHUTZ betont besonders den Zeitdruck, unter dem die Energiewende steht. Denn wird in den nächsten Jahren genauso viel CO2-emittiert wie bisher, wird die Einhaltung des Temperaturanstiegs um ‘nur’ 2 °C aus physikalischen Gründen unmöglich. Dazu Heinz Kopetz, ENERGYPEACE Steiermark: ‘Österreich darf mit der Umsetzung einer wirksamen Klimaschutzpolitik nicht warten bis sich alle Länder auf ein Konzept geeinigt haben, denn in diesem Prozess bestimmen zunehmend die Bremser das Tempo. Wird nicht sofort gehandelt, schmelzen die Chancen auf eine wirkungsvolle Klimapolitik dahin wie der Schnee in der Frühlingssonne. Jedes Land muss seine Verantwortung für einen wirksamen Klimaschutz selbst wahrnehmen. Österreich braucht konkrete Maßnahmen, um seine CO2-Emissionen bis 2030 von acht auf vier Tonnen pro Kopf zu senken. Die kommende Regierung ist dazu angehalten, diese Zielsetzung auch international einzufordern.’

Ihre Unterschrift für unser Klima!

Die zunehmende Erderwärmung wird vor allem für ein Alpenland wie Österreich verheerende Konsequenzen haben. Wir dürfen daher nicht tatenlos zusehen, wie Österreich eine Politik fortsetzt, die unser Land mitverantwortlich für einen globalen Temperaturanstieg um 4-6 °C macht. Das NETZWERK WIRKSAMER KLIMASCHUTZ will mit dieser Initiative allen ÖsterreicherInnen, die sich Gedanken um unsere Zukunft machen, die Möglichkeit bieten, noch vor der Wahl für eine wirkungsvolle Klimaschutzpolitik zu stimmen, indem sie die Petition

‘ÖSTERREICH BRAUCHT EINE WIRKUNGSVOLLE KLIMASCHUTZPOLITIK’

unterzeichnen. Die VertreterInnen des Netzwerks werden die SpitzenkandidatInnen der wahlwerbenden Gruppen befragen, ob und wie sie die fünf Vorschläge im Falle einer Regierungsbeteiligung im Jahre 2014 umsetzen werden. Auf diese Weise will das Netzwerk auch eine Orientierung für die die Wahlentscheidung bieten. Die Petition kann unter folgendem Link unterzeichnet werden:

www.avaaz.org/en/petition/OSTERREICH_BRAUCHT_EINE_WIRKSAME_KLIMASCHUTZPOLITIK_1/?copy

NETZWERK WIRKSAMER KLIMASCHUTZ

Arge Kompost Biogas www.kompost-biogas.info
ENERGYPEACE www.energypeace.at
Erneuerbare Energie Österreich www.erneuerbare-energie.at
GENNETZ gennetz.wordpress.com
Holz die Sonne ins Haus www.holzdiesonne.net
IG Windkraft www.igwindkraft.at
KWB – Kraft und Wärme aus Biomasse www.kwb.at
oekonews www.oekonews.at
Österreichischer Biomasseverband www.biomasseverband.at
Photovoltaik Österreich www.pvaustria.at
Propellets Austria www.propellets.at
Renewable Energies Consulting www.renewable.at
Solaris Sonnenenergiesysteme GmbH www.holzdiesonne.net/installatoer_10.html
Sustainable Future Campaign www.sustainablefuturecampaign.com
Umweltdachverband www.umweltdachverband.at
Welthaus Graz graz.welthaus.at

GastautorIn: Wolfgang Pucher für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /