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Frankfurter Wohnungskonzern baut neue Zentrale als Passivhaus

Bürogebäude der ABG entsteht am Hauptbahnhof

Frankfurt am Main/Darmstadt. Kein Unternehmen hat so viele Passivhäuser gebaut wie die ABG Frankfurt Holding. Schon bald werden auch die Mitarbeiter des Wohnungs- und Immobilienkonzerns von den Vorzügen des Standards profitieren: Ende August wurde in Frankfurt am Main der Grundstein für die neue Zentrale gelegt. Zwischen Bankenviertel und Messe entstehen in guter Lage 12.400 Quadratmeter Bürofläche, angrenzend ein achtgeschossiges Wohngebäude – auch dieses im Passivhaus-Standard. Ende 2014 soll der Komplex des Projektentwicklers und Bauherren Groß & Partner fertig sein.

Den Grundstein legten ABG-Geschäftsführer Frank Junker und Bauherr Jürgen Groß gemeinsam mit dem Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann, der auch Vorsitzender des ABG-Aufsichtsrats ist. Feldmann betonte dabei nicht nur die Bedeutung des Neubaus für die Entwicklung des Bahnhofsviertels und des entstehenden Europaquartiers, sondern auch dessen Beitrag für mehr Energieeffizienz. ‘Das Projekt gehört weltweit zu den größten Passiv-Bürogebäuden, die derzeit realisiert werden. Bauherr und Mieter übernehmen hiermit eine wesentliche Vorbildfunktion’, sagt Martin Such von der Darmstädter Passivhaus Dienstleistung GmbH, die für die Passivhaus-Zertifizierung zuständig ist.


Der Entwurf des Architekten Jo Franzke sieht eine großzügig verglaste Eingangshalle mit Blick auf einen begrünten Innenhof vor. Im Erdgeschoss der neuen ABG-Zentrale sind Konferenzräume, in allen weiteren Geschossen Besprechungsräume geplant. Die Büroräume erhalten überwiegend deckenhohe Aluminiumfenster mit Dreischeiben-Wärme- und in Teilbereichen auch Schallschutzverglasung. In einer zweigeschossigen Tiefgarage wird es Lademöglichkeiten für Elektroautos und -fahrräder geben. In dem angrenzenden Wohngebäude werden 67 geförderte Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen entstehen. Auf dem Grundstück wird zudem noch ein kleiner Park angelegt.

Als Wohnbaukonzern verfügt die ABG Frankfurt Holding GmbH bereits über langjährige Erfahrung mit dem Passivhaus-Standard. Auf der Internationalen Passivhaustagung im April berichtete Geschäftsführer Junker von den wirtschaftlich positiven Bilanzen mit mehr als 1.600 Wohnungen in der energieeffizienten Bauform. Der Neubau der Zentrale in der Niddastraße markiere für die ABG den Aufbruch in eine neue Zeit, hieß es am Montag in einer Mitteilung. Die Tradition des Unternehmens aber bleibe ‘Wohnen für Alle und Energieeffizienz’.


Mehr als ein Drittel des Energiebedarfs in Deutschland entsteht durch den Betrieb von Gebäuden. Bis zu 90 Prozent der Heizenergie werden mit dem Passivhaus eingespart. Das Prinzip funktioniert nicht nur beim Neubau, sondern auch bei der Modernisierung von Altbauten mit dem EnerPHit-Standard: Die zusätzlichen Investitionen sind durch die geringeren Heizkosten nach wenigen Jahren ausgeglichen. Die Zertifizierung nach den Kriterien des Passivhaus Instituts sorgt für die notwendige Qualitätssicherung – vom ersten Entwurf bis hin zur Ausführung. Die Passivhaus Dienstleistung GmbH steht Bauherren dabei als kompetenter Berater zur Seite und stellt als unabhängige Instanz auch Zertifikate aus.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /