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Kaffeehersteller setzen auf Nachhaltigkeit

Fair-Trade-Kaffee gibt es mittlerweile nicht mehr nur in Eine-Welt-Läden. In jedem Supermarktregal finden sich zahlreiche Kaffeesorten unterschiedlicher Zertifizierungen.

Kaffeekonzerne setzen zunehmend auf Nachhaltigkeit und fairen Handel. Inzwischen haben alle großen Kaffeehersteller Fair-Trade-Produkte in ihrem Sortiment.

Der Tchibo-Eduscho-Konzern übernimmt als viertgrößter Kaffeeanbieter der Welt Verantwortung: Das Unternehmen will langfristig nur fair produzierten Kaffee anbieten. Bis zum Jahr 2015 sollen 25 Prozent des erzeugten Tchibo-Kaffees von Kaffeebauern stammen, die den Rohstoff unter fairen Lebens- und Arbeitsbedingungen produzieren können. Jeder an der Produktionskette Beteiligte soll ein angemessenes Einkommen erzielen. Mit der Zahlung stabiler Mindestpreise und der Förderung kleinbäuerlicher Strukturen entsteht eine faire Handelskette. Kaffeebauern, die sich einer Kooperative angeschlossen haben, verkaufen ihre Kaffeebohnen zu festgelegten Preisen und sichern auf diese Weise ihren Lebensunterhalt. Darüber hinaus erhalten die Kooperativen im Rahmen des Fair-Trade-Konzepts eine Prämie, die für Maßnahmen eingesetzt werden, die der Gemeinschaft zu Gute kommen. So werden beispielsweise Schulen oder Trinkwasserbrunnen gebaut.

Verbraucher setzen auf nachhaltig produzierten Kaffee

Die Nachfrage nach nachhaltig produziertem Kaffee steigt. Während im Jahr 2009 nur 8 Prozent des Rohkaffees nachhaltig erzeugt wurden, liegt der Marktanteil mittlerweile bei einem Fünftel. Für die Kaffeebauern ist dies der Weg aus der Armut. Rund 25 Millionen Kaffeebauern, die vor allem aus Indien und den Südamerika stammen, bauen Kaffee an. Fair Trade setzt auf wirtschaftliches, soziales und ökologisch nachhaltiges Handeln aller Beteiligten. Die Produzenten vor Ort erfahren grundlegende Kenntnisse über die Verkostung und sind so in der Lage, ihren Rohstoff zu bewerten und Mängel zu beheben. Für den Verbraucher bedeutet dies eine weitere Steigerung der Qualität.

Daneben gilt es, die Umwelt zu schonen und durch die Festlegung von Umweltstandards den Einsatz von Chemikalien und Düngern zu begrenzen. Kleinbauern erhalten einen Preisaufschlag, wenn sie ihren Kaffee biologisch anbauen. Am besten wachsen Kaffeesträucher zwischen großen Bäumen, die natürlichen Schatten spenden. Auf diese natürliche Weise bleibt die Bodenfeuchtigkeit erhalten und die Gefahren einer Monokultur werden vermieden.

Nachhaltigkeit als Unternehmensstrategie

Bereits seit einigen Jahren hat Tchibo/Eduscho die Nachhaltigkeit fest in seiner Unternehmensstrategie verankert. Im Rahmen einer ganzheitlichen Strategie berücksichtigt der Konzern ökologische und soziale Aspekte bei allen relevanten Entscheidungen. Ein eigener Unternehmensbereich ist für das Nachhaltigkeitsmanagement verantwortlich. Die Gruppe sieht sich in der Pflicht, sich mit seiner Geschäftspolitik den globalen Herausforderungen zu stellen und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Die Kunden erwarten höchste Qualität und Frische. Diese lässt sich nur erzielen, wenn der Kaffee unter gesunden Bedingungen wächst. Zahlreiche Marken aus verantwortlich erzeugtem Kaffee sind bei der Tchibo-Eduscho-Gruppe im Sortiment, zum Beispiel Fairer Genuss von Eduscho. Die Produkte tragen das "Rainforest Alliance Certified-Siegel", das Bio-Siegel oder sind Fair-Trade-zertifiziert.

GastautorIn: B.St. für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /