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NÖ: Weiterer zügiger Ausbau dezentraler Öko-Stromanlagen

„EVN Spannungswächter“ soll rasch Lösung für die Umsetzung des NÖ Energiefahrplans ermöglichen und weiteren zügigen Ausbau voranbringen

St. Pölten - Derzeit speisen bereits über 16.000 private und kommunale PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 120 Megawatt ihren überschüssigen Strom in die regionalen Netze der EVN ein. Ebenso liefern knapp 200 Biomasse-Anlagen und rund 500 Kleinwasserkraftwerke Ökostrom mit einer Gesamtleistung von rund 230 Megawatt. Alleine 2013 hat die EVN zusätzlich Netzeinspeise-Verträge mit über 4.300 Kunden abgeschlossen, die die Errichtung eines eigenen Sonnenkraftwerks planen.
‘Damit ist Niederösterreich unter allen Bundesländern Spitzenreiter bei der Einspeisung dezentraler Öko-Kraftwerke’, so Energie-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf.



Aufgrund der enormen dezentralen Einspeisung stoßen allerdings die regionalen Netzen in Teilen Niederösterreichs an ihre Kapazitätsgrenzen. ‘Wichtigstes Ziel der EVN sind Versorgungssicherheit und höchste Spannungsqualität für alle Kunden. In Zeiten starker Stromeinspeisung etwa in den sonnenreichen Mittagsstunden im Sommer und gleichzeitig geringem Stromverbrauch durch die Kunden kann es zu lokalen Spannungsüberhöhungen kommen. Solche Überspannungen durch dezentrale Einspeisung müssen unbedingt vermieden werden, damit keine Haushaltgeräte beschädigt werden’, erklärt EVN Vorstandssprecher Dr. Peter Layr. ‘Um auch künftig die dezentralen Öko-Kraftwerke an die regionalen Ortsnetze anschließen zu können, setzt die EVN auf innovative und intelligente technische Lösungen.’

Vor dem Anschluss neuer Anlagen muss zuerst das Netz auf freie Kapazitäten geprüft werden, um Spannungsüberhöhungen und in Folge Geräteschäden bei den Kunden ausschließen zu können. In den Regionen Niederösterreichs in denen noch ausreichend Kapazitäten vorhanden sind, können dezentrale Sonnen-, Biogas- und Wasserkraftwerke weiterhin rasch und unkompliziert ihren Strom ins EVN Netz einspeisen. Dort wo die Netze allerdings an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen und teuer aufgerüstet werden müssten, sind intelligente Lösungen gefragt, um höhere Netztarife für alle Kunden zu vermeiden.

Energie-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf stellt klar: ‘Kleinere Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung bis 5 kWp können in ganz Niederösterreich - wie bisher – auch in Zukunft problemlos angeschlossen werden. In jenen Gebieten, in denen die Netzkapazität an Grenzen stößt, bietet die EVN ab sofort für größere Anlagen eine innovative technische Lösung. Damit ist sichergestellt, dass auch bei Störfällen oder an Ökostrom-Spitzentagen die Spannungsqualität im Netz stimmt. Mit dieser Lösung und einem starken Engagement der EVN bei der Netzertüchtigung werden wir die Energieziele jedenfalls erreichen’.

Neues Produkt revolutioniert Strommarkt

Ab sofort gibt es eine intelligente technische Lösung, mit deren Hilfe auch größere Ökokraftwerke bei vergleichsweise geringen Kosten an die regionalen Netze der EVN angeschlossenen werden können. Mit einem intelligenten ‘EVN Spannungswächter’ kann die EVN auch größeren Anlagen den Zugang zum Stromnetz ermöglichen, ohne dass die Allgemeinheit mit höheren Netzkosten belastet wird. Der ‘EVN Spannungswächter’ wird zwischen der Photovoltaikanlage und dem Stromnetz installiert und registriert selbst feinste Spannungsüberhöhungen im EVN Netz. Kommt es etwa im Sommer in den heißen Mittagsstunden zu leichten Überhöhungen durch zu viel dezentrale Einspeisung bei minimalem Kundenverbrauch, reduziert der EVN Spannungswächter sanft und stufenweise die Einspeisung aus den Öko-Kraftwerken. Sobald die Spannungsqualität wieder auf normalem Niveau ist, schaltet der EVN Spannungswächter die einspeisenden Ökokraftwerke wieder auf volle Leistung ohne dass der Kunde sich um irgendetwas kümmern muss.

Damit werden höchste Versorgungs- und Sicherheitsstandards eingehalten und es kommt nach Experten-Einschätzung nur zu extrem geringen rzeugungseinschränkungen. Zum Umbau des Systems in Richtung erneuerbare Energie wird die EVN ihre jährlichen Investitionen ins Stromnetz von derzeit 120 Mio. Euro auf 150 Mio. Euro pro Jahr erhöhen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /