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Endlich Schluss mit EVN-Blockade für Photovoltaikprojekte

§6 Ökostromgesetz weist klar darauf hin: "Jeder Solaranlage muss der Anschluss an das Stromnetz gewährt werden!"

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Zahlreiche Anrufe und Emails erreichten zum Thema: "EVN und Problem mit Photovoltailk" bereits unsere Redaktion. Erst gestern gab es einen weiteren Anruf: "Die EVN will meine Photovoltaikanlage nicht ans Netz anschließen!" Eine kuriose Situation eines anderen Falles: "In einem Brief der EVN steht, dass sie den Strom aus meiner geplanten PV-Anlage nicht abnehmen will, weil damit das Netz zu sehr belastet wird!". Unsere Recherche zeigt: An allen Werktagen wird sogar beim gleichen Gebäude, bei dem der Strom erzeugt werden soll, direkt bei einem der Mieter unter der geplanten PV-Anlage, mehr Strom untertags verbraucht als vor Ort erzeugt werden soll. In der Nähe stehen unzählige Windkraftanlagen- mehrheitlich sogar im Eigentum der EVN. Das Netz sollte eigentlich kein Problem sein.

Aber wir kennen weitere Beispiele, wie die Energiewende in Niederösterreich anscheinend blockiert wird: eine Gruppe Bauern, in verschiedenen Bezirken, die uns erzählt haben, dass Wolfgang Löser mit seinem energieautarken Bauernhof für sie ein glänzendes Beispiel sei, und sie endlich auch mit Solarenergie energieautark werden wollen... nur so wie es aussieht, die EVN will das nicht. Ein weiterer Fall in Gföhl lässt ein Bürgerbeteiligungsprojekt, das ganz Gföhl energieautark machen will, einfach in der Luft hängen. Einfach ärgerlich.

Ähnliches berichten die Grünen Niederösterreichs, die dazu bereits vor einiger Zeit eine Pressekonferenz abhielten. "Es zeigt sich: Fast 16.000 Niederösterreicher und Niederösterreicherinnen haben die Sonne bereits im Herzen. 230 davon scheitern derzeit aber an der EVN, die den Photovoltaikanlagen den Anschluss an das Netz verwehren. Hilfe suchen diese privaten Initiativen dann bei uns. Und wir geben Sie Ihnen", so die Grüne Abgeordnete Helga Krismer. In der Aktuellen Stunde der gestrigen Landtagssitzung hat sie daher auf den §6 des Ökostromgesetzes hingewiesen: "Jede Anlage hat das Recht, an das Netz jenes Netzbetreibers angeschlossen zu werden, innerhalb dessen Konzessionsgebiet sich die Anlage befindet." Die Grünen brachten auch eine Klarstellung im NÖ Elektrizitätswesengesetz ein. "Damit ist klar, dass die EVN ihre Blockade sofort aufheben muss. Anschluss statt Ausschluss!" fordert Krismer. Und weiter: "Eine den Anforderung entsprechende Netzinfrastruktur ist öffentliches Interesse. Daher hat die EVN das Netz auf Top-Standard zu bringen, um die Energiewende nicht weiter zu blockieren. Die NiederösterreicherInnen zahlen Gebühren für das Netz. Jede abgewiesene Photovoltaikanlage ist ein Verlust von Energie: Für die BürgerInnen geht Motivation verloren und für alle anderen die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Die EVN muss für das neue Energiezeitalter fit gemacht werden!"

"Es kann doch nicht sein, dass unserem Stromnetz die Sicherungen durchbrennen, wenn einige Photovoltaikanlagen ins Netz einspeisen wollen. Das sind ja Zustände wie in fernen Ländern!" wünscht sich Krismer rasch eine saubere Lösung. "Statt Dividenden für AktionärInnen braucht es Investitionen in Niederösterreich", so Helga Krismer.

ÖVP-Abgeordneter Franz Rennhofer (VP) meinte dazu in der Landtagssitzung, Niederösterreich habe weit mehr Anlagen mit erneuerbarer Energie als alle anderen
Bundesländer zusammen. Aus Verantwortung gegenüber allen Stromkunden könne die EVN nicht unkontrolliert alle Anlagen einfach anschließen. Photovoltaikstrom solle vornehmlich dort verbraucht werden, wo er erzeugt werde.

Nun, auch solche Fälle wurden uns genannt: Es gibt Verbraucher vor Ort oder ganz in der Nähe, Anlage größer als 5 KW, dennoch keine Bewilligung.

Da fragen wir uns: Wenn es sogar, wie erwähnt, z.B. einen Verbraucher direkt unter der PV-Anlage gibt, wo liegt da das Problem? Müsste dieser auch an Sonn- und Feiertagen arbeiten, damit die EVN den Anschluss genehmigen möchte? Sollten die Bürger ihr Netz zurückkaufen? In Deutschland gibt es das bereits.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /